Wissen und mehr, 25.-29.03.2019 Das Industriezeitalter

2018 jährte sich der Geburtstag von Karl Marx zum 200. Mal. Dies war der Anlass, eine Sendereihe der Epoche der Industrialisierung zu widmen. Einer Epoche, die die Welt grundlegend verändert hat. Die Folgen sind Thema in "Wissen und mehr" im hr-fernsehen.
Montag, 25.03.2019, 06:35 Uhr
1/6 Revolution der Technik
SWR 14'34''
Technische Erfindungen, allen voran die Dampfmaschine, katapultieren die Menschen im späten 18. und 19. Jahrhundert in eine andere, sich stetig verändernde Welt. Historiker beschreiben den Anbruch eines neuen Zeitalters: das Industriezeitalter. Es bahnte sich innerhalb weniger Jahrzehnte an – angestoßen durch technische Errungenschaften. Motor dieser Entwicklung ist die Erfindung der Dampfmaschine – mit ihrer neuen Art der Krafterzeugung, stetig und standortunabhängig. Sie ermöglicht eine flächendeckende Energiegewinnung und überholt jahrtausendealte Kraftquellen: die Muskelkraft von Mensch und Tier, die Wasser- und die Windkraft.
2/6 Eine Industriestadt entsteht
SWR 14'44''
Mit Verspätung, erst Anfang des 19. Jahrhunderts, beginnt in Deutschland die Industrialisierung und damit auch eine Bewegung, die bis heute anhält: Die Menschen wandern vom Land in die Städte ab. Mit der Industrialisierung entstehen neue urbane Zentren. Der Film geht dieser für die Industrialisierung typischen Entwicklung an einem konkreten Beispiel nach: Aus einem unbedeutenden Militärposten am Rhein, der Rheinschanze bei Mannheim, wird eine weltweit bekannte Industriestadt: Ludwigshafen.
Dienstag, 26.03.2019, 06:15 Uhr
3/6 Mobilität
SWR 14'48''
Über Jahrtausende bestimmte das Tempo von Menschen, Pferden und Ochsen oder die Kraft von Wind und Wasser den Warentransport oder das Fortkommen. Und damit auch die Geschwindigkeit und das Aufkommen von Handel und industrieller Entwicklung. Die technischen Erfindungen des Industriezeitalters hatten daher oft auch die Steigerung der Mobilität zum Ziel. Der Film geht auf Spurensuche und nimmt nicht nur die Erfindung der Eisenbahn in den Blick.
4/6 Beschleunigte Gesellschaft
SWR 14'50''
Ende des 18. Jahrhunderts, Anfang des 19. Jahrhunderts beginnt die Miniaturisierung der mechanischen Uhren. Mit den neuen Taschenuhren kann die Zeit überallhin getragen werden. Damit beginnt auch die Beschleunigung von Leben und Arbeit. Das sind Prozesse, die allumfassend wirkten und nicht nur Produktion und Arbeit, sondern auch das Alltagsleben revolutionierten. Es beginnt ein „immer schneller“, das im Zeitalter der Digitalisierung noch einmal einen großen Beschleunigungsschub zulegen wird. Der Film schaut zurück auf die Anfänge dieser stetigen Beschleunigung unseres Lebens.
Mittwoch, 27.03.2019, 06:15 Uhr
5/6 Soziale Frage
SWR 14'50''
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wächst in Deutschland die Bevölkerung. Auf dem Lande, wo die allermeisten Menschen leben, finden nicht alle Arbeit und Auskommen. In weiten Teilen der Bevölkerung herrscht große Armut. In England hatte zu der Zeit die schon entstandene Industrie die verarmte Landbevölkerung „absorbiert“ – als ein willkommenes und billiges Heer an Arbeitskräften. Landflucht und schnell wachsende Industriestädte sind die Folge, eine neue Gesellschaftsklasse entsteht: das sogenannte Proletariat. In Deutschland geschieht dies mit Verzögerung, jedoch mit oft ähnlich verheerenden Lebensumständen für die Arbeiter und ihre Familien. Der Film schildert diese Arbeits- und Lebensbedingungen am Beispiel der Textilindustrie auf der Schwäbischen Alb und der Lederindustrie in Worms.
6/6 Karl Marx
SWR 14'40''
Er ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte: Karl Marx. 1818 in Trier geboren, erlebte er die Industrialisierung hautnah mit. Und nicht nur das, er analysierte die Entwicklung und Zusammenhänge von Industrie, Kapital, Arbeit und sozialer Frage. Dem großen philosophischen Denker verdanken wir ein philosophisch-politisches Gedankengebäude, das bis heute wirkt und das als Sozialismus und Kommunismus die Weltgeschichte prägte. Der Film spiegelt wichtige Lebensstationen von Karl Marx mit seinem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umfeld im 19. Jahrhundert.
Donnerstag, 28.03.2019, 06:15 Uhr
Aufstand der Kinder - Mit Arbeit spielt man nicht
WDR 28'31''
In Bolivien, dem ärmsten Land Südamerikas, ist Kinderarbeit selbstverständlich. Kinder ernten Zuckerrohr, pflegen Gräber, packen in den Supermärkten die Kundeneinkäufe, hüten in fremden Haushalten die Kinder anderer Familien oder graben in den Minen nach Silber. Knapp eine Million Kinderarbeiter gibt es unter den insgesamt zehn Millionen Einwohnern Boliviens. Ihr Geld ist für die eigenen Familien überlebenswichtig, dennoch war Kinderarbeit bislang gesetzlich verboten.
Um aus diesen illegalen Verhältnissen heraus zu kommen, haben die Jugendlichen eine eigene Gewerkschaft gegründet. Zu Tausenden kämpfen sie nicht etwa für die Abschaffung der Kinderarbeit, sondern für ihre Anerkennung und ihr Recht auf Arbeit - zu fairen Bedingungen. Und sie haben schon viel erreicht. Als erstes Land der Welt strich Bolivien den Passus "Kinderarbeit ist verboten" aus seiner Verfassung. Stattdessen heißt es nun: "Die Ausbeutung von Kindern ist verboten".
Der Film begleitet Jugendliche, die Mitglieder der Gewerkschaft CONNATSOP sind, in ihrem Kampf um gerechte Entlohnung und Anerkennung.
Freitag, 29.03.2019, 06:15 Uhr
Mais - Eine Pflanze zwischen Hunger und Profit
SWR 29'37''
Jemimah in Kenia weiß nicht, wie sie ihre sieben Kinder satt bekommen soll. Das Hauptnahrungsmittel Mais ist so teuer geworden, dass sie es sich kaum noch leisten kann. Wie ist das möglich? Mais bedeckt weltweit mehr Anbauflächen als jedes andere Agrarprodukt. Doch er dient vor allem zur Produktion von „grüner“ Energie und Tierfutter. Der Maispreis richtet sich nach den Interessen von Finanzinvestoren und nimmt keine Rücksicht auf Menschen, die sich hauptsächlich von Mais ernähren.