Regenbogenfahne

Diese Woche in "Wissen und mehr im hr-fernsehen: Vorurteile und Klischees wie Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Homophobie oder Sexismus - die TV-Serie "Respekt" trifft Menschen, die sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen.

Montag, 02.09.2019, 07.15 Uhr

Sexismus im Alltag – wo fängt es an?
BR 28'08''

Für die Emanzipation und die Rechte der Frauen wurde gerade in den letzten Jahrzehnten schon vieles erreicht. Die #MeToo-Debatte hat jedoch gezeigt, dass Frauen noch immer in zahlreichen Situationen Diskriminierung erleben. Sexuelle Übergriffe sind dabei „nur“ die Spitze des Eisbergs. Sexismus beginnt bereits in vielen Alltagssituationen, zum Beispiel bei scheinbar lockeren, witzigen Sprüchen. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch erkundet, was Sexismus eigentlich ist, wie er entsteht und was jeder und jede dagegen tun kann. Schon früh werden wir geprägt durch Rollenmuster, die uns vorgespiegelt werden, zum Beispiel in Medienprodukten für Kinder. Jungen sind hier oft aktive Helden, Mädchen einfach nur schön, also passiv. Umso wichtiger ist das unmittelbare eigene Umfeld: Eltern, Lehrkräfte, der Freundeskreis und Menschen, denen wir im Alltag begegnen, können Gleichberechtigung und ein wertschätzendes Miteinander vorleben. Die Reportage geht auch der Frage nach, inwieweit Gleichberechtigung - ein demokratisches Grundrecht - und Sexismus in einem Zusammenhang stehen. In Schule und Ausbildung sind die Chancen für Mädchen und junge Frauen in Deutschland zwar gut, dies bestätigt auch die Gleichberechtigungs-Liste des Weltwirtschaftsforums. Doch in Politik und Wirtschaft setzt sich diese Gleichberechtigung nicht fort: Frauen verdienen weniger als Männer – auch bei gleicher Ausbildung, gleicher Berufserfahrung, gleichem Alter und gleicher Arbeitszeit. Das zeigen die Statistiken immer wieder. Geht es beim Sexismus also auch um die Macht der Männer, die ihre dominante Rolle in Politik und Wirtschaft bedroht sehen? Ist Sexismus ein Instrument, um Macht zu sichern, indem das Gegenüber herabgewürdigt und verunsichert wird? Und ist Sexismus eigentlich immer nur männlich?

Dienstag, 03.09.2019, 07:20 Uhr

Schwul, lesbisch, glücklich -  Vielfalt für alle      
BR 28'10''

Schwul oder lesbisch zu sein, heißt oft Ablehnung, Hass und Feindseligkeit zu erfahren - trotz "Ehe für alle". Die Reportage entlarvt die vielen Vorurteile gegen Homosexuelle und zeigt, was sich ändern muss. "Schwuchtel", "Kampf-Lesbe" – geläufige Schimpfwörter, nicht nur in der Jugendsprache. Im Juni 2017 verabschiedete der Bundestag das Gesetz "zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts", umgangssprachlich die "Ehe für alle". Seitdem dürfen auch in Deutschland homosexuelle Paare ohne größeren bürokratischen Aufwand heiraten. Die Gesetze sind beim Thema Homosexualität scheinbar weiter als die Gesellschaft. Denn auch wenn eine große Mehrheit der Bevölkerung – mehr als 80% – für die Gleichbehandlung von Homo- und Heterosexuellen sind, halten sich trotzdem unzählige Vorurteile gegenüber Schwulen und Lesben.Respekt geht einigen gängigen Vorurteilen auf den Grund und fragt nach, beispielsweise ob alle Schwulen wirklich so sehr auf ihr Äußeres achten, wie es das Klischee verlangt. Der österreichische Blogger und Youtuber Michael Buchinger entlarvt im Gespräch mit Moderator Ramo Ali anschaulich weit verbreitete Denkmuster zum Thema Homosexualität. Wie schwierig für Homosexuelle auch heute noch das Outing sein kann, zeigt das Interview mit einer lesbischen Polizistin, die selbst immer schon sehr offen mit ihrer sexuellen Orientierung umging und nie Probleme hatte. Trotzdem kennt sie viele Fälle, in denen homosexuelle Frauen nicht nur Vorurteile, sondern auch Hass bis hin zu physischer Gewalt erfahren. Immer noch bezeichnen in repräsentativen Studien 10% der Befragten Homosexualität als "unmoralisch" und 18% als "unnatürlich". Einen Kuss zwischen zwei Männern in der Öffentlichkeit empfinden knapp 40% als unangenehm. Forscher sind sich sicher: Noch immer wirkt die jahrzehntelange Diskriminierung von Homosexuellen in der Gesellschaft.

Mittwoch, 04.09.2019, 07:20 Uhr

Trans-, inter- …? - warum sexuelle Identität eine Grundrechtsfrage ist
BR 28'07''

Rund 80.000-200.000 Deutsche sind intersexuell, das heißt, ihre Gene, Organe, Enzyme und Hormone machen sie nicht eindeutig zu Mann oder Frau. Weiter gibt es in Deutschland geschätzt mindestens 100.000 Transsexuelle: Menschen mit eindeutigen Geschlechtsmerkmalen, die sich aber im falschen Körper geboren fühlen. Beide Gruppen kämpfen seit Jahrzehnten darum, als das anerkannt zu werden was sie sind und selbst über ihr Leben bestimmen zu können. Lange galten sie einfach als krank, wurden zwangsoperiert, als Gruppen systematisch ignoriert oder verfolgt. Doch das ändert sich gerade, nachdem etwa das Bundesverfassungsgericht entschieden hat, dass das allgemeine Persönlichkeitsrecht sie genauso schützt wie alle anderen.

Donnerstag, 05.09.2019, 07:20 Uhr

Zuwanderung - Gewinn oder Verlust?      
BR 28'10''

Deutschland ist ein Einwanderungsland. In diesem Fakt sehen manche eine große Bedrohung, andere Chancen oder die notwendige Lösung vieler Probleme. Wie realistisch sind die Hoffnungen, wie begründet die Ängste? Zig Millionen Menschen kamen allein in den letzten 70 Jahren nach Deutschland: Vertriebene, Gastarbeiter, Spätaussiedler, EU-Ausländer, Kontingent- und Kriegsflüchtlinge. Viele verließen das Land wieder, viele blieben. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Zumindest in diesem Punkt herrscht weitgehend Einigkeit. Ansonsten prallen die Ansichten von Zuwanderungsbefürwortern und -gegnern aufeinander wie bei wenigen anderen Themen: Während die einen sich durch Migration eine Lösung für den Fachkräftemangel und andere Probleme unserer schrumpfenden und alternden Bevölkerung erhoffen, befürchten andere Verdrängungseffekte auf dem Arbeitsmarkt, Überlastung der Sozialsysteme oder Verlust von nationaler Identität. Eine Zerreißprobe für unsere Gesellschaft.

Freitag, 06.09.2019, 07:20 Uhr

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Engel fragt: Sind Menschen mehr wert als Tiere?        
hr 24'47''

Was ist ein guter Freund? Sind Menschen mehr wert als Tiere? Tod! Und dann? Macht uns das Handy wahnsinnig? Falsch entschieden – und dann? Diese und ähnliche Fragen stellen sich Schülerinnen und Schüler und stellvertretend für sie auch Moderator Philipp Engel im gleichnamigen Sendeformat.
Die eigens für den Unterricht aufbereiteten Sendungen des Hessischen Rundfunks bieten Anlässe für eine wichtige Diskussion, um Schüler*innen zu befähigen, für sich Antworten zu suchen und Orientierungsangebote zu erkennen. Ziel ist der Erwerb unterschiedlicher Kompetenzen durch die Schüler*innen: Analysieren, Reflektieren, Kommunizieren, Kooperieren, Produzieren und Präsentieren.