Blick in einen Konferenzsaal, in dem der hr-Rundfunkrat tagt. Das Bild ist weichgezeichnet, so dass die Situation nur schemenhaft erkannt werden kann.

Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (hr) hat am Freitag, 3. Dezember, den von hr-Intendant Manfred Krupp vorgelegten Haushaltsplan 2022 einstimmig genehmigt. Für das kommende Jahr plant der hr Aufwendungen in Höhe von 612 Millionen Euro, denen Erträge von 531 Millionen Euro gegenüberstehen. Handelsrechtlich ergibt sich daraus in Kombination mit der anhaltenden Niedrigzinsphase und dem Rückstellungsbedarf für die Altersversorgung ein Fehlbetrag in Höhe von rund 81 Millionen Euro.

"Zukunftssicher aufstellen"

hr-Intendant Manfred Krupp: "Der Hessische Rundfunk steht weiterhin vor zwei riesigen Herausforderungen: Sparen und Umschichten ist nach wie vor die oberste Maßgabe unseres wirtschaftlichen Handelns. Gleichzeitig muss der hr auch künftig Antworten auf den digitalen Wandel finden, um seinem gesellschaftlichen Auftrag gerecht werden zu können."

"Wir sind allen Menschen in Hessen verpflichtet", betont Manfred Krupp. "Ob es das TikTok-Finanzformat für 16- bis 21-Jährige ist, die Hessenschau oder das mehrteilige Hörspiel - wir behandeln heute lineare und digitale Programmangebote gleichwertig. Wir arbeiten medienübergreifend und stärken durch eine integrierte Programmplanung gezielt unsere eigenen Plattformen. Denn wir wollen, dass sich Audiothek und Mediathek mit unseren qualitätsvollen Inhalten in der digitalen Angebotsvielfalt stark positionieren. Der hr hat sich in den vergangenen Jahren verändert, auch strukturell. Wir erreichen heute besser neue Zielgruppen und können flexibler handeln. In der sich immer schneller wandelnden Medienwelt ist das die Voraussetzung, um als Medienhaus zukunftssicher aufgestellt zu sein."

Im Auftrag der Gesellschaft

Dr. Rolf Müller, Vorsitzender des Rundfunkrats, betonte, dass die Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Hessischen Rundfunks die Voraussetzung sei, damit der hr seinem gesellschaftlichen Auftrag nachkommen könne. "Das Bundesverfassungsgericht hat zuletzt im Juli 2021 festgestellt, wie unerlässlich der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist. So sei es in Zeiten komplexen Informationsaufkommens und einseitiger Darstellungen in Filterblasen und Fake News seine Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Information ein vielfaltssicherndes und orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden." Müller sagte: "Gerade in Zeiten von Corona bestätigt sich dieses Urteil. Als Aufsichtsgremium haben wir die tiefgreifende Umgestaltung des hr hin zu einem modernen Medienhaus in den vergangenen Jahren kritisch und konstruktiv begleitet. Wir werden weiterhin stellvertretend für die Menschen in Hessen und in ihrem Interesse den Wandel unterstützen, um die Akzeptanz zu fördern."

Auch mittelfristig wirtschaftlich handeln

Armin Clauss, Vorsitzender des Verwaltungsrats, betonte: "Der Hessische Rundfunk wird sich weiter verändern müssen, um seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllen zu können. Das wird nur gelingen, wenn wir wirtschaftlich handeln, nicht nur beim Haushalt 2022, sondern darüber hinaus auch bei der mittelfristigen Finanzplanung, die über die nächste Beitragsperiode hinaus die Mindestliquidität sichert."




Hessischer Rundfunk Pressestelle

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Über den hr:

Der Hessische Rundfunk (hr) verbindet seit über 70 Jahren Hessen in seiner Vielfalt. Neben dem Funkhaus in Frankfurt ist die öffentlich-rechtliche Landesrundfunkanstalt mit Studios in Kassel, Fulda, Gießen, Wiesbaden und Darmstadt vertreten und hat zusätzliche Korrespondentenbüros in allen Regionen Hessens. Der hr erreicht werktäglich mit seinen sechs Hörfunkwellen, dem hr-fernsehen und den Internetangeboten (u. a. hessenschau.de) 64 Prozent aller Hessen ab 14 Jahren – dies sind knapp 3,4 Millionen Menschen pro Werktag. Mit seinen rund 1.700 Arbeitnehmern und etwa 940 freien Mitarbeitern ist der hr als Arbeit- und Auftraggeber ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

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