Moses Pelham

"Hip Hop war für mich als Kind schon ein Weg, darauf aufmerksam zu machen, dass es mich gibt", verrät Rapper und Produzent Moses Pelham in der neuen vierteiligen hr-Doku "Dichtung und Wahrheit". Hier kommt ausschließlich die Community zu Wort: Legenden und Zeitzeugen erzählen aus ihrer persönlichen Perspektive, was Frankfurt für die Geschichte des Hip Hops bedeutet.

Hip Hop ist ihr Sprachrohr – Rassismuserfahrung und Selbstermächtigung

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Foto: Moses Pelham

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Vor 40 Jahren landete in Frankfurt eine Subkultur, die ganz Deutschland überrollte. Hier stationierte US-Soldaten bringen Hip Hop nach Deutschland. In Frankfurt wird diese Subkultur dankend aufgenommen. Die Stadt ist ein Schmelztiegel der Nationen, Banken- und Drogenwelt prallen aufeinander, die hessische Tradition trifft urbanes Lebensgefühl. Geprägt von Rassismus-Erfahrungen, Armut und Kriminalität, aber auch von der Power der Selbstermächtigung gehen aus Frankfurt künstlerische Revolutionärinnen und Revolutionäre hervor: Hip Hop ist ihr Sprachrohr. Zu ihnen zählen Moses Pelham, Sabrina Setlur, Azad, D-Flame, Haftbefehl, LIZ, Credibil, Celo & Abdi, Dú Maroc, Azzi Memo und viele mehr.

Von der Community für die Community – die Erzählweise

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"Dichtung und Wahrheit"

Die Serie ist ab sofort in der ARD-Mediathek abrufbar. Sie wird an den Donnerstagen, 23. und 30. September sowie 7. und 14. Oktober, jeweils um 22:30 Uhr im hr-fernsehen ausgestrahlt.

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Jede Folge wird ausschließlich getragen von den Erzählungen der Zeitzeugen aus der Hip-Hop-Community. Innerhalb der Folgen wird der Fokus auf eine bestimmte Phase oder bestimmte Phänomene im Hip Hop in Deutschland gelegt. Die Szene-Insider geben den Hip-Hop-Interessierten persönliche Einblicke in ihr Leben. Dabei beantworten sie ohne Filter und Klischee Fragen zu ihrer eigenen Geschichte: Wie sind sie zum Hip Hop gekommen? Wer hat sie inspiriert? Welche Hürden und Chancen gab es? Welche Ängste und Hoffnungen gab es auf ihrem Weg?

Inhalt der einzelnen Folgen

Folge 1: Die Anfänge  

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D-Flame

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Anfang der 1980er Jahre erobert Hip Hop vom Rhein-Main-Gebiet aus ganz Deutschland. Durch die stationierten US-Soldaten im Rhein-Main-Gebiet, unter ihnen ist auch der New Yorker B-Boy Rico Sparx, kommen vor allem junge Männer rund um Frankfurt in Kontakt mit der Szene. Zunächst bleibt die Kultur aber eine reine Untergrundbewegung: Es gibt eine Clubkultur, erste Plattenläden verkaufen die Musik, Jams werden veranstaltet. Hip Hop wird als Einheit von vier Elementen gefeiert: DJing, B-Boying, Graffiti und Rap. Gerappt wird auf Englisch. Hip Hop ist multikulturell, solidarisch und bietet allen Teenagern ein Zuhause, egal ob reich oder arm, schwarz oder weiß.

Folge 2: Kampf um Identität  

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Sabrina Setlur

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Anfang der 90er Jahre verändert sich die Stimmung im Land. Rassismus wird zum großen Thema, und damit verändert sich auch der Hip Hop. "Fremd im eigenen Land" fühlen sich Advanced Chemistry. Hip Hop ist politisch und die Message wird auf Deutsch verbreitet. In Frankfurt machen Konkret Finn und das Rödelheim Hartreim Projekt von Moses Pelham und Thomas Hofmann Schlagzeilen: Hartes Dissen und harte Ausdrücke in hessischer Reimform und dazu eine im Frankfurter Straßenslang vorgetragene Aggressivität. Vor allem die Kinder der Gastarbeiterfamilien in Deutschland identifizieren sich mit der Musik. Der roughe Ton ist ihre Form der Selbstermächtigung. Doch mit den Fantastischen Vier tauchen vier deutsche, szenefremde Jungs auf und feiern enormen Erfolg. Rapmusik wird Mainstream. Der softe und von Spaß geprägte Rap wird populär und steht im Gegensatz zum multikulturellen Selbstverständnis der Old-School-Bewegung. Auf dem Zenit des Hip Hops kippt die Stimmung und es stellt sich die Frage: Wem gehört der Deutschrap?   

Folge 3: Gegen den Strom  

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Azad

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Im Jahr 2000 veröffentlicht der Frankfurter Rapper Azad die Single "Napalm". Im Musikvideo ziehen Jugendliche aus einem sozialen Brennpunkt mit Masken und bellenden Pitbulls durch die Straßen. Mit Azad beginnt eine neue Ära im Hip Hop. Es geht um Armut, Integration, Sex, Drogen und Gewalt. In Berlin sorgen zeitgleich die Rapper von Aggro Berlin für Schlagzeilen. Die Straßenrapper nehmen keine Rücksicht mehr auf die "Befindlichkeiten der deutschen Mehrheitsgesellschaft", sie provozieren mit ihren harten und zum Teil gewaltverherrlichenden Lines. Von den Medien werden sie deswegen als Bedrohung wahrgenommen, als Migranten, die sich nicht integrieren wollen. Die Rapper sehen sich selbst eher als Outlaws, mit ihrer Musik halten sie der Gesellschaft den Spiegel vor. Doch das böse Image bringt den Hip Hop zu Fall.   

Folge 4: Wieder am Block  

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Haftbefehl

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Ende der 2000er ist deutscher Hip Hop tot. Doch dann taucht er auf: Mit Haftbefehl erreicht der Gangsterrap einen neuen Hype. Was als Gegenentwurf begann, wird ein Verkaufsschlager. Hip Hop wird zum erfolgreichsten Musikgenre in Deutschland. Der harte vulgäre Ton des Straßenraps und der einhergehende Chauvinismus landet in den Kinderzimmern deutscher Mittelstandsfamilien und damit beginnt erneut der Streit um die Verantwortung von Rappern und was eigentlich Kunst ist. Sprachlich werden unterschiedliche Kulturen wieder verstärkt verwoben: Haftbefehl, aber auch Celo & Abdi lassen arabische, türkische, kurdische, englische und französische Wörter mit einfließen. Gleichzeitig erwächst eine neue Generation im Hip Hop. LIZ, Josi oder Schwester Ewa – immer mehr Frauen aus Frankfurt haben das Rap-Business erobert.  

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Mit: Hassan Annouri, Azad, Bazzazian, Celo & Abdi, Chima, Credibil, CutmasterGB, D-Flame, Dú Maroc, Murat Güngör, Haftbefehl, Iz, Jeyz, Josi, LIZ, Roey Marquis II, Azzi Memo, Moses Pelham, Kerim Saka, Sabrina Setlur, Sido, Simon Vogt

Redaktion: Dorothee Ott und Christian Sprenger
Autorinnen: Mariska Lief und Wero Jägersberg
Kamera: Julien Wintermeier und Davide Elias Kar
Montage: Erol Nagel und Ana Klemmer
Ton: Dejan Kocan Kucan
Tonmischung: Hendrik Jurich
Colour Grading: Simon Schikora
Motion Design: Johannes Helm und André Stefan
Aufnahmeleitung: Iris Klauck, Denise Röhrig, Daniel Bohlen, Paula Rudnik
Produktionsleitung: Sabrina Hempel

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Janina Schmid


Pressereferentin hr2-kultur
Janina Schmid

Telefon: +49 (0)69 155-4498
E-Mail: janina.schmid@hr.de

Sebastian Hübl






Pressereferent hr3 und YOU FM
Sebastian Hübl
Telefon: +49 (0)69 155-3789
E-Mail: sebastian.huebl@hr.de