(v.l.n.r.): Robert Lambrou, Fraktionsvorsitzender der AfD im Hessischen Landtag, Sandra Müller und Tobias Häuser.

Der AfD-Landesvorsitzende und Fraktionsvorsitzende im Hessischen Landtag, Robert Lambrou, hat Spekulationen zurückgewiesen, sein thüringischer AfD-Kollege Björn Höcke könnte bald für den Parteivorsitz kandidieren. Im hr-Sommerinterview sagte Lambrou, er staune darüber, dass die Bedeutung Höckes medial so aufgebauscht werde, obwohl er in neun Jahren nicht einmal als Vorsitzender kandidiert habe.

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Foto: Robert Lambrou, Sandra Müller und Tobias Häuser

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"Der Kollege produziert sich zwar gerne, aber ich sehe nicht, dass Björn Höcke jemals Bundesvorsitzender der AfD wird", so Lambrou. Auf die Frage, ob er aus der Partei austreten werde, falls der Rechtsextremist Björn Höcke doch den Vorsitz übernehme, wiederholte Lambrou: "Björn Höcke wird nicht Bundesvorsitzender der AfD". Den Vorwurf eines Rechtsrucks, wie ihn unter anderem Bundesverfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang nach dem Bundesparteitag in Riesa geäußert hatte, wies der AfD-Landeschef zurück. Mit dem Kurs seiner Partei sei er zufrieden, auch wenn es zuletzt vermehrt lautstarke Austritte von namhaften Mitgliedern gegeben habe, die ihren Schritt mit einem deutlichen Rechtsruck und einer zunehmenden Radikalisierung der AfD begründet haben. "Hier geht es um gekränkte Eitelkeiten und nicht um den politischen Kurs der Partei", so Lambrou im hr-Sommerinterview.

Mit Blick auf den kommenden Herbst und mögliche Unruhen wegen steigender Energiepreise oder der Corona-Pandemie bekräftigte Lambrou das Recht auf Demonstrationsfreiheit. "Ich halte es für legitim, wenn Bürger, die jetzt im Herbst ihre Gas- oder Stromrechnung nicht bezahlen können, sagen, wir würden gerne gegen die schlechte Politik der Bundesregierung demonstrieren." Auch die AfD habe für den Oktober bereits eine Kampagne vorbereitet: "Wir wehren uns gegen die Preistreiberei und die Lethargie der Bundesregierung, Lösungen anzubieten".

In Bezug auf den Krieg in der Ukraine bekräftigte Lambrou die Haltung seiner Partei gegen Sanktionen gegen Russland als auch gegen Waffenlieferungen an die Ukraine: "Ich sehe Deutschlands Rolle in der Vermittlung der beiden Kriegsparteien mit dem Ziel, sie an einen Verhandlungstisch zu kriegen. Wir sollten uns nicht als Kriegspartei in diesen Krieg hineinziehen lassen". 

Weitere Informationen

Das hr-Sommerinterview 2022

Sendetermin: Samstag, 20. August, 18:20 Uhr im hr-fernsehen und in der ARD Mediathek. Außerdem immer samstags um 10:05 Uhr in hr-iNFO, als Zusammenfassung um 19:30 Uhr in der "hessenschau", auf hessenschau.de sowie in den Social-Media-Angeboten der "hessenschau".   

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Desk Kommunikation
Telefon: +49 (0)69 155-3500
E-Mail: kommunikation@hr.de