Die hr-Journalisten Tobias Häuser und Sandra Müller (Mitte) mit Elisabeth Kula (Die Linke).

Elisabeth Kula, die Fraktionsvorsitzende der hessischen Linken, ist höchst unzufrieden mit ihrer chronisch zerstrittenen Partei: "So eine Linke brauche ich auch nicht. So eine Linke braucht niemand. Die Linke hat in den vergangenen Jahren kein gutes Bild abgegeben." Die Menschen wüssten nicht mehr, wofür die Linke eigentlich steht: "Wir haben keine Zeit mehr, uns so viel mit uns selbst zu beschäftigen. Wir müssen jetzt raus zu den Menschen", sagt Kula im hr-Sommerinterview.

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Foto: Tobias Häuser, Sandra Müller und Elisabeth Kula

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In den vergangenen Jahrzehnten habe es eine Umverteilung von unten nach oben gegeben. Die Schere zwischen Arm und Reich gehe immer weiter auseinander, Hessen habe die höchste Armutsquote. "Angesichts dessen ist Robin Hood aktueller denn je. Unsere Aufgabe ist es, diese Missstände anzuprangern und sie zu verändern." Sie sei als Kind schon Robin Hood genannt worden, weil sie einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn gehabt habe, erzählt Kula.

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Foto: Elisabeth Kula

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Trotz schlechter Wahlergebnisse und Umfragewerte warnt die hessische Linken-Fraktionsvorsitzende mit Blick auf die Landtagswahl in Hessen 2023 vor einem Abgesang auf die Linkspartei: "In Hessen war es traditionell immer knapp, aber wir haben es immer allen gezeigt." Und sie zeigt sich überzeugt davon, dass die Linke jetzt mehr denn je gebraucht werde: "Wir sind nämlich diejenigen, die immer wieder die Anliegen von Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben, in den Landtag einbringen, das macht sonst keiner."

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagt sie, dass sie weiterhin gegen Waffenlieferungen an die Ukraine sei. Diese würden nicht dazu beitragen, diesen Krieg schnellstmöglich zu beenden. Bislang sei viel zu wenig getan worden, um den Krieg auf diplomatischen Weg zu beenden. Kula sagt aber auch: "Ich vertraue Putin überhaupt nicht. Wir sind keine Putin-Freunde, ich bin keine Putin-Freundin, auch keine Russland-Freundin. Dennoch bleibe ich dabei, dass in jeder kriegerischen Auseinandersetzung erst mal auf diplomatischer Ebene alles getan werden muss."

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Das hr-Sommerinterview 2022

Sendetermin: Samstag, 30. Juli, im hr-fernsehen um 18.20 Uhr und in der ARD Mediathek. Außerdem immer samstags um 10:05 Uhr auf hr-iNFO sowie als Zusammenfassung um 19:30 Uhr in der "hessenschau", auf hessenschau.de, in den Social-Media-Angeboten der "hessenschau" sowie in der ARD Mediathek. Die hessischen Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker der im Landtag vertretenen Parteien stellen sich den Fragen von Ute Wellstein, Sandra Müller und Tobias Häuser. Nach René Rock, FDP, und Elisabeth Kula, Die Linke, folgen Ministerpräsident Boris Rhein, CDU (13. August), Robert Lambrou, AfD (20. August), Tarek Al-Wazir, Bündnis 90/Die Grünen (27. August) sowie zum Abschluss Günter Rudolph, SPD, am 3. September.

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