Pressemitteilung Tarek Al-Wazir im hr-Sommerinterview: „Das beste Ticket nützt nichts, wenn das Angebot nicht stimmt“

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hat eine Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket im hr-Sommerinterview vorgeschlagen.
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Sommerinterview 2022 - Tobias Häuser, Sandra Müller und Tarek Al-Wazir
„Ein 31 Euro Ticket für Bedürftige und eine 69 Euro Ticket für alle anderen. Das würde ungefähr 2 Milliarden Euro kosten und die meisten die müsste der Bund übernehmen“, sagte er im hr. Die Bundesregierung müsse ihrer Verantwortung gerecht werden und mehr Mittel für den öffentlichen Personennahverkehr zu Verfügung stellen.
Angesprochen auf die vielen Verspätungen und Ausfälle vor allem bei der Bahn räumt Al-Wazir ein: „Das beste Ticket nützt nichts, wenn das Angebot nicht stimmt.“ Die Länder seien aber bereit mit dem Bund darüber zu verhandeln, wie das Angebot verbessert werden könnte. „Aber solange Christian Lindner sagt, er gibt keinen Euro weder für die Ausweitung des Angebots noch für ein Folgeangebot des Tickets, solange kann es keine Lösung geben.“
Trotz anhaltender Kritik verteidigt Hessen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir die Gasumlage. Sie sei im Prinzip richtig, weil sie die Mehrkosten auf alle verteilen würde. Aber nicht alle Energieunternehmen hätten Probleme: „Und dann gibt es andere, die jetzt versuchen Trittbrett zu fahren und ich hoffe sehr, dass es in den nächsten Tagen noch gelingt, diese dazu zu bringen, dass sie das nicht in Anspruch nehmen. RWE hat schon gesagt, sie verzichten, das können andere auch.“ Auf die Frage, warum Unternehmen auch mit hohen Gewinnen auf dieses Geschenk verzichten sollten, entgegnet Al-Wazir: „Ich glaube, wenn am Ende mal klar wird, was das auch an Rufschädigung mit sich bringt, was für ein Reputationsschaden das für Unternehmen ist, dass es dann noch Möglichkeiten gibt.“
Zu einer möglichen Verlängerung von Laufzeiten der verbliebenen drei Atomkraftwerke in Deutschland erklärte Al-Wazir, er wolle jetzt die Ergebnisse des Strom-Stresstests in Süddeutschland abwarten. „Da kann es durchaus sein, dass man am Ende zu dem Schluss kommt, dass aus Versorgungssicherheitsgründen das eine Atomkraftwerk in Bayern vielleicht noch in den Streckbetrieb gehen kann.“
Zur Zusammenarbeit mit Hessens neuem Ministerpräsidenten Boris Rhein mit Blick auf den Wahlkampf im nächsten Jahr erklärte Al-Wazir, beide seien sich einig, darauf hätten sie geschworen, dass sie zuallererst mal das Interesse des Landes zu beachten hätten: „Wir laufen in einen Winter, der sehr hart wird, wo wir alles dafür tun müssen, dass die Gesellschaft zusammenbleibt, und da haben die Leute kein Verständnis dafür, wenn wir da Wahlkampfspielchen machen würden.“
Das hr-Sommerinterview 2022
Sendetermin: Samstag, 27. August, 18:20 Uhr im hr-fernsehen und in der ARD Mediathek. Außerdem immer samstags um 10:05 Uhr in hr-iNFO, als Zusammenfassung um 19:30 Uhr in der "hessenschau", auf hessenschau.de sowie in den Social-Media-Angeboten der "hessenschau".
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Pressereferent hr-fernsehen und Das Erste
Christian Bender
Telefon: +49 (0)69 155-2290
E-Mail: christian.bender@hr.de