Mond, Schriftzug "Apollo 11" und das Gesicht eines Mannes in einem Weltraumanzug

Es war eine unglaubliche Reise: Drei Männer in handgenähten Raumanzügen fliegen in einer "Blechbüchse" zum Mond. Zum 50-jährigen Jubiläum hat ein Team um Autorin Klaudija Schnödewind diese Reise in einem Multimediaspecial nachgezeichnet und entdeckt, wie hessisch diese Mission war.

Was hat diese drei Männer angetrieben und wie haben sie es geschafft, heil wieder zurückzukommen? Was haben Armstrong und Aldrin nach ihrem ersten Mondspaziergang gegessen und wie riecht es überhaupt auf dem Mond? Viele weitere spannende Details und Anekdoten der Apollo 11-Mission gibt es in der hr-Multimedia-Reportage "Apollo 11 – Die Welt reist zum Mond".

Klaudija Schnödewind

Die erste Mondlandung zählt bis heute zu den größten Medienereignissen der Welt. Als die Astronauten zum Mond aufbrachen, war nicht nur das erste globale "Public Viewing" geboren, sondern auch die bislang längste Live-Übertragung: 600 Millionen Menschen sollen das Spektakel im Fernsehen verfolgt haben. In Deutschland war es eine Nacht, in der kaum jemand schlief und die Frankfurter Stadtwerke einen deutlich erhöhten Strom- und Wasserverbrauch messen konnten.

Mondlandung mit Hessenbezug

Aber Hessen hat in dieser legendären Nacht vor 50 Jahren – am 20. Juli 1969 – nicht nur zugeschaut. Ohne tatkräftige Unterstützung aus Darmstadt und Hanau hätte Neil Armstrong statt eines legendären ersten Satzes auf dem Mond vielleicht nur genießt, ohne sich die Nase putzen zu können. Und Buzz Aldrin hätte nicht jenen Laserreflektor auf dem Mond aufstellen können, der bis heute noch die Messung der genauen Entfernung zwischen Erde und Mond ermöglicht.

Zwei hessische Unternehmen haben es nämlich geschafft, Teil der ersten Mondlandungsmission zu werden. Der Laserreflektor, der von Buzz Aldrin auf dem Mond platziert wurde, stammte vom Hanauer Konzerns Heraeus. Nicht weniger wichtig war ein kleines Fläschchen in der Bord-Apotheke der Apollo 11. Nachdem ein Jahr vor der Mondlandung der erkältete Kommandant der Apollo-7-Mission in der engen Kapsel innerhalb kürzester Zeit seine beiden Kollegen angesteckt hatte und so der Erfolg der Mission gefährdet war, sollte Nasenspray mit auf den Mond fliegen. Schnell abschwellend und mit langer Wirkungsdauer sollte es sein und die Wahl fiel auf einen Wirkstoff, den das Darmstädter Pharmaunternehmen Merck erst kurz zuvor entwickelt hatte.