Jean-Claude Trichet, zum Zeitpunkt der Lehman-Pleite Chef der Europäischen Zentralbank.

Vor 10 Jahren ging die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers pleite. Zum Jahrestag zeigt das hr-fernsehen am Mittwoch, 12. September, einen Themenabend. Außerdem ist der hr federführend an einem Lehman-Dokudrama beteiligt, das am Sonntag, 23. September, um 21.45 Uhr im Ersten zu sehen ist. Auch hr-iNFO und boerse.ARD.de berichten ausführlich über das Thema.

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Foto: Jean-Claude Triche

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„Es war der Beginn der schlimmsten Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg" – das sagt Jean-Claude Trichet, der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank, heute über den Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008. Zusammen mit anderen Vertretern von Politik und Wirtschaft sowie Kleinanlegern, die ihr Geld ganz oder teilweise verloren haben, erinnert er sich in einem Themenabend im hr-fernsehen sowie in einem Dokudrama des hr für Das Erste an die die größte Pleite in der Geschichte der Wall Street und ihre Folgen. Außerdem berichtet hr-iNFO ausführlich in Beiträgen und mit Interviews über das Thema, boerse.ARD.de sammelt seine Berichte auf einer Sonderseite.

Dokumentationen und Filme im hr-fernsehen

Am 12. September um 20.15 Uhr beschäftigt sich "MEX - Das Marktmagazin" ausführlich mit den Folgen der Finanzkrise und fragt zum Beispiel: Wie teuer kommen die Niedrigzinsen der EZB die deutschen Sparer?

Ab 22.30 Uhr blickt die Dokumentation „Lehman Brothers – Die große Pleite“ zurück und lässt außerdem das entscheidende Wochenende Revue passieren. Zu Wort kommen zum Beispiel der damalige EZB-Chef Jean-Claude Trichet, der ehemalige Deutschland-Chef von Lehman Karl Dannenbaum, Ex-Lehman-Kommunikationschef Andrew Gowers und betroffene Privatanleger. Der damalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück erinnert sich: „In dem Augenblick, wo uns die Nachricht erreicht hat, (...) war allen völlig glasklar (...), dass das der Trigger sein könnte für eine Erschütterungsdynamik.“ Ob daraus allerdings die richtigen Schlüsse gezogen wurden? Im Interview mit dem Filmteam gibt Jean-Claude Trichet zu bedenken: „Es war eine verheerende Mischung aus fehlendem Durchblick und mangelndem Risikomanagement, das diese Zeit ausgemacht hat. Ich fürchte allerdings, dass wir nicht alle Lehren aus unseren Fehlern gezogen haben, die wir zwingend hätten ziehen müssen.“

Ist unsere Finanzwirtschaft heute vor Systemkrisen geschützt? Woher drohen die größten Gefahren? Diesen Fragen geht  im Anschluss um 23.00 Uhr „Der Jahrhundert-Crash. Wie sicher ist unser Geld? Ein Wirtschaftscheck mit Markus Gürne“ nach. In der 60-minütigen  Dokumentation eines Journalisten-Teams des Ereignis- und Dokumentationskanals phoenix und des Hessischen Rundfunks kommen unter anderem Experten wie die Chefin des Internationalen Währungsfonds Christine Lagarde, der Deutschland-Chef der Bank of China, Bernd Meist, und der Präsident der deutschen Finanzaufsichtsbehörde BaFin, Felix Hufeld, zu Wort. Der Film zeigt auch, wie schon das Verhalten „ganz normaler“ Kleinanleger zu Risiken und Krisen an Finanzmärkten beitragen kann, ohne dass es einer besonderen „Zockermentalität“ bedürfte. Präsentiert wird die Gemeinschaftsproduktion von Markus Gürne, der für den hr das ARD-Börsenstudio leitet.

Weitere Informationen

Die Sendungen im hr-fernsehen im Überblick

Mittwoch, 12. September 2018

  • 20.15 Uhr: MEX - Das Marktmagazin
  • 22.30 Uhr: Lehman Brothers – Die große Pleite
  • 23.00 Uhr: Der Jahrhundert-Crash. Wie sicher ist unser Geld? Ein Wirtschafts-Check mit Markus Gürne
  • 0.00 Uhr: Der Banker – Master oft he Universe

Donnerstag, 13. September 2018

  • 23.15 Uhr: Tod eines Managers. Der Fall Wauthier
  • 23.45 Uhr: Wie gefährlich ist die Deutsche Bank?
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Um 0.00 Uhr zeigt das hr-fernsehen dann den mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm „Der Banker – Master of the Universe“.

Mit Finanzunternehmen beschäftigt sich das hr-fernsehen auch einen Tag später, am 13. September. Um 23.15 Uhr zeigt es  die Dokumentation „Tod eines Managers. Der Fall Wauthier“. Um 23.45 Uhr folgt „Wie gefährlich ist die Deutsche Bank?“

Dokudrama im Ersten

Außerdem ist der hr an dem Dokudrama „Lehman. Gier frisst Herz“ beteiligt, das Das Erste am Sonntag, 23. September, um 21.45 Uhr zeigt. Der Film ist eine ARD-Koproduktion von NDR, BR und RBB unter Federführung des hr mit der Filmproduktion AVE Publishing in Berlin. Er zeichnet den Countdown bis zum großen Crash vor allem aus der Perspektive der Sparkasse und ihrer Kunden. Die fiktionale Inszenierung beruht auf intensiven Gesprächen mit Insidern. Zu Wort kommen geschädigte deutsche Bankkunden, aber auch politisch und wirtschaftlich Verantwortliche aus jener Zeit, so der damalige EZB-Chef Jean-Claude Trichet, der damalige deutsche Finanzminister Peer Steinbrück, Karl Dannenbaum, Ex-Geschäftsführer von Lehman Deutschland, und Andrew Gowers, der 2008 Kommunikationsdirektor von Lehman Brothers in London war.

Auch hr-iNFO  berichtet rund um den Jahrestag der Lehman-Pleite ausführlich und spricht zum Beispiel am Sonntag, 9. September, um 15.35 Uhr in „Wissenswert“ mit dem Wirtschaftswissenschaftler Dr. Ulrich Klüh von der Hochschule  Darmstadt. Dabei geht es etwa um die Frage, wie sich Banken in Zukunft aufstellen sollen und wie Krisen verhindert werden können. Die Sendung wird am Montag, 10. September, wiederholt. Am Freitag, 14. September beschäftigt sich hr-iNFO in „Das Thema“ den ganzen Tag über mit verschiedenen Aspekten der Lehman-Pleite: An welchen Punkten der Krise ging die Kontrolle verloren? Welche Instrumente sollen neue Krisen verhindern? Wie unterscheidet sich die Bewältigung der Krise in Europa und in den USA?

boerse.ARD.de sammelt seine Berichte rund um das Thema "10 Jahre Lehman-Pleite" auf einer eigenen Themen-Seite. Dort gibt es neben aktuellen Analysen zum Beispiel auch eine multimediale Chronologie über die Höhepunkte der Finanzkrise, außerdem hat die Redaktion die Geschichte der Familie Lehman bis zu deren fränkischen Ursprünge dokumentiert.

Michael Draeger

Pressereferent hr-fernsehen und hessenschau
Michael Draeger
Telefon: +49 (0)69 155-3527
E-Mail: michael.draeger@hr.de