hr2-kultur legt den Hörerinnen und Hörern "Lord Jim" unter den Baum. Das Hörspiel nach dem Klassiker von Joseph Conrad erzählt die Geschichte eines jungen Schiffsoffiziers, der im entscheidenden Moment versagt und fortan von seiner Scham und Schuld verfolgt wird. Alle Teile gibt es ab sofort in der ARD Audiothek. hr2-kultur sendet "Lord Jim" an den Weihnachtsfeiertagen.

Obwohl eine Seefahrergeschichte, geht es bei "Lord Jim" nur oberflächlich um das große Abenteuer und viel mehr um die Frage von Schuld und Sühne und darum, wie ein Mensch sich seine Schuld selbst vergeben kann.

Das Schiff Patna mit 800 Mekka-Pilgern an Bord schlägt eines Nachts leck. Die Offiziere beschließen, heimlich mit einem der wenigen Rettungsboote zu flüchten. Einzig Jim (Sebastian Urzendowsky) möchte das Schiff nicht verlassen, springt aber in letzter Sekunde spontan doch mit ins Boot. Die Patna sinkt jedoch nicht und wird von einem anderen Schiff in Sicherheit gebracht. Während sich der Kapitän und die anderen Besatzungsmitglieder einem Prozess entziehen, stellt Jim sich als Einziger dem Gerichtsverfahren. Er verliert sein Offizierspatent, und seine Karriere ist beendet. Im Gericht trifft er auf Marlow (Felix von Manteuffel), der sich mit ihm anfreundet. Jim versucht mit seiner Hilfe ab sofort unerkannt zu bleiben und reist immer weiter Richtung Osten, bis er das entlegene Inselreich Patusan im Indischen Ozean erreicht. Dort erwirbt er sich das Vertrauen der Einheimischen, die ihn als Friedensstifter hoch verehren. Aus Jim wird Lord Jim. Doch dann tauchen Piraten auf, die zu wissen scheinen, wer er wirklich ist.

Den Soundtrack des Hörspiels hat das hr-Sinfonieorchester eingespielt, komponiert wurde die Musik von Felix Rösch.

Joseph Conrad, eigentlich Józef Teodor Nałęcz Konrad Korzeniowski, wurde 1857 in Berdytschiw (damals russisches Kaiserreich, heute Ukraine) geboren. Er zählt zu den bedeutendsten englischsprachigen Autoren des späten 19. Jahrhunderts und war einer der ersten Schriftsteller, der sich Themen wie Globalisierung und Kolonialismus widmete.

Janina Schmid Bild © hr/Ben Knabe

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