"Die AWO-Affäre: Wie ein Sozialverband zum Kriminalfall wurde" – der True Crime-Podcast ab 15. Februar in der ARD Audiothek
Die 2019 aufgedeckte Affäre hat alles, was einen guten Thriller ausmacht: Korruption, Machtmissbrauch, Verdacht auf Vorteilsnahme und das Karriere-Ende eines prominenten Politikers. Aus der Langzeit-Recherche von Volker Siefert ist nun ein aufwendiger, sechsteiliger Podcast geworden – die Affäre wird zum Thriller-Hörspiel.
"Für mich ist es ein Déjà-vu-Erlebnis", sagt Volker Siefert. "Ich begegne meinen eigenen Recherchen und höre professionelle Sprecherinnen und Sprecher, wie sie diese Geschichten packend erzählen. Es funktioniert. Es hat tatsächlich einen Sound, der mich selbst nochmal neugierig macht."
Auslöser der AWO-Affäre war ein hr-Bericht von Siefert über das überhöhte AWO-Gehalt der Frau von Frankfurts Ex-Oberbürgermeister Peter Feldmann. Am Ende steckte darin weit mehr als nur die die Verflechtung des einstmals populären SPD-Politikers Feldmann. In seiner Recherche enthüllte Siefert Scheinjobs von Kommunalpolitikern, beleuchtete fragwürdige Immobiliengeschäfte und ging der Frage nach: Wie konnte ein Bereicherungssystem, das dem Selbstverständnis der Wohlfahrtsorganisation derart entgegensteht, unter den Augen so vieler Mitwisser jahrelang geräuschlos funktionieren? Er sprach mit Mitarbeitenden, Insidern, Whistleblowern, Aussteigerinnen und Aussteigern, ehemaligen und aktiven Funktionärinnen und Funktionären. Sie erzählten ihm ihren Teil der Story vom gebrochenen Herzen der AWO.
Aus der Fülle des Materials haben Léon Haase und Leonhard Koppelmann zusammen mit Volker Siefert eine Dramaturgie erdacht, durch die sich die Hörerinnen und Hörer die komplexe Affäre Schritt für Schritt und auf eine ganz persönliche Weise erschließen können. Das geschieht im Podcast aus der Sicht von zwei Personen, die selbst nach und nach in die Affäre eintauchen, gesprochen von Anika Baumann und Patrick Güldenberg. "Wir wollten mit diesen beiden Figuren im Mittelpunkt eine andere Süffisanz in der Hörerfahrung erzeugen. Es geht um einen komplexen Fall, um viel Inhalt, der nicht sofort zu verstehen ist. Und das lässt sich durch die Sprechhaltung einer Person, die mit dramatischen Texten umgehen kann, viel leichter und unterhaltsamer vermitteln", sagt Léon Haase. Mit eigens dafür produzierter Musik und zusätzlichen O-Tönen wird daraus ein echtes Thriller-Hörspiel.
Zur Person: Volker Siefert
Volker Siefert arbeitet als freier Reporter beim Hessischen Rundfunk. Er ist Mitglied im Netzwerk Recherche e.V. und beschäftigt sich seit langem mit politisch und religiös motiviertem Extremismus. Seit der AWO-Affäre gilt sein Augenmerk den Themen Korruption, Vettern- und Misswirtschaft.
Zur Person: Léon Haase
Léon Haase arbeitet seit 2018 als Hörspielregisseur, Caster und Autor beim Hessischen Rundfunk. Seine letzten Arbeiten waren Theateradaptionen für das Hörspiel und eine Zukunftsversion für das ARD Gemeinschaftsprojekt 2035. Zudem schreibt und inszeniert er Stücke für das Theater und die Freie Szene.
Zur Person: Leonhard Koppelmann
Leonhard Koppelmann arbeitet seit 1991 als Autor und Regisseur für den Rundfunk und das Theater. Bis dato inszenierte er knapp dreihundert Hörspiele, zuletzt u. a. Matthias Brandts »Blackbird«. Als Theaterregisseur inszenierte er zuletzt am Burgtheater Wien und Thalia Theater Hamburg. 2017 wurde er als Mitglied in die "Deutsche Akademie der darstellenden Künste" berufen.
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