„Queertopia – Struggles unterm Regenbogen!“: vierteilige hr-Doku in der ARD Mediathek
Gibt es die eine queere Community? Und wer oder was ist überhaupt queer? Die vierteilige hr-Doku „Queertopia – Struggles unterm Regenbogen!“ versucht sich diesen und weiteren Fragen offen anzunähern. Zu sehen ist die Doku ab sofort in der ARD Mediathek.
Die queere Community ist eine zerstrittene: alt gegen jung, Identitätspolitik gegen Anti-Wokeness, Leder gegen Puppy, Feminismus gegen Trans. Wer muss gerade in welche Schublade – wer ist Mann, wer Frau, wer nichts von allem? In „Queertopia“ kommen Menschen zu Wort, die ihre unterschiedlichen Biografien vorstellen, ihre Positionen zu „queer“ vertreten und die gesellschaftliche Debatte darüber kommentieren. Eine vierteilige Doku über den Kampf um Geschlechterkategorien, Identitäten, kinken Sex und gereizte Stimmungen.
Folge 1: Out und quer
Als Monika in den 1960er-Jahren merkt, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt, weiß sie noch nicht, wie man das Wort lesbisch schreibt. Mit ihrer Frau Elke ist sie seit 20 Jahren liiert und die beiden haben mit dem Begriff queer kein Problem. Anders als Lothar. Der 80-Jährige möchte nichts davon wissen queer zu sein und besteht darauf, sich weiterhin als schwuler Mann zu bezeichnen. Er möchte sich nicht hinter einem Begriff verstecken, der seine sexuelle Orientierung verbirgt, für die er so lange gekämpft hat.
Folge 2: Selbst und Bestimmung
Vanessa ist eine Transfrau und möchte nicht als „Mode“ bezeichnet werden. Diesen Vorwurf müssen sich Transpersonen oft anhören. Auch der Gesetzesplan, in Zukunft mit 14 Jahren selbst über sein Geschlecht zu bestimmen, erhitzt selbst in queeren Kreisen die Gemüter. Manche Frauen sorgen sich um ihren Safe Space, während Transpersonen sich endlich am Ziel sehen.
Folge 3: Erfüllung
Zeigt sich beim Sex das wahre Gesicht? Leder gehört zur Identität von Thomas dazu. Aber toxische Männlichkeit erregt nicht nur manch schwulen Mann. Und was macht Menschen eigentlich zu dem, wer sie sind oder sein wollen? Was macht sie „queer“? Wie sie denken, fühlen, handeln, sprechen oder lieben? Und was bedeutet eigentlich männlich, weiblich, fluid, wenn man sich mit einer Hundemaske doch viel wohler fühlt?
Folge 4: Nullachtfünfzehn
Francisco und Chris wünschen sich, dass zwei schwule Väter mit Kindern nichts Außergewöhnliches sind. Sorgte der erste schwule Kuss im deutschen Fernsehen 1990 noch für Bombendrohungen, lässt sich Diversität heute gut vermarkten. Die Zahl der Schubladen identitärer Besonderheiten ist groß, die Empfindlichkeiten auch: Wer soll auf wen Rücksicht nehmen und wer darf was und wie? Und was wird sein, wenn die queere Revolution eines Tages zu Ende ist?
Pressereferentin
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