"Huddersfield wollte mich" - Interview mit Sebastian Rode in der ARD Mediathek

Er sei im Sommer 2018 beinahe nach England gewechselt, verrät Sebastian Rode, Kapitän des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt, unter anderem in einem "Heimspiel extra"-Interview des Hessischen Rundfunk (hr) – ab sofort abrufbar in der ARD Mediathek.

Filmstill „Heimspiel extra“ – mit Sebastian Rode im Knast.
Der Europapokalsieg wäre ohne die Fans nicht möglich gewesen, sagt Sebastian Rode. Bild © hr
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Heimspiel extra – mit Sebastian Rode im Knast

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hr-Autor Ron Ulrich spricht mit Sebastian Rode über prägende Karrieremomente und sein Engagement als Botschafter für Gewaltprävention des hessischen Landespräventionsrats. Das Gespräch mit dem 33-Jährigen wurde in der Justizvollzugsanstalt Rockenberg, einem Gefängnis für jugendliche Straftäterinnen und Straftäter, geführt. Sebastian Rode, geboren in Seeheim-Jugenheim, ist überzeugt von der präventiven und resozialisierenden Wirkung des Fußballs. 

Das Interview mit Sebastian Rode ist in der ARD Mediathek veröffentlicht und wird jeweils am Sonntag, 12. November, um 22.15 Uhr sowie am Montag, 13. November, um 24.00 Uhr im hr-fernsehen ausgestrahlt. 

Sebastian Rode sagt über ... 

… einen Wechsel zu Huddersfield  

"Ich wollte schon im Sommer 2018 zurück [Anm. d. R.: zur Eintracht], da gab es eine Anfrage von Bruno Hübner. Gleichzeitig wollte mich Huddersfield, die damals unter David Wagner in der Premier League spielten, unbedingt. Doch kurz vor Weihnachten, als sie mich noch einmal scouteten, hatte ich mich beim Warmmachen verletzt. Damit hatte sich die Sache erledigt und ich kehrte zur Eintracht zurück."

… seine Schambeinentzündung 2017

"Es war eine schwere Zeit. Du weißt nie genau, woher die Schmerzen kommen. Da gab es Rückschläge, es war langwierig, über ein Jahr lang. Ich flog in die Schweiz zur Operation und da hieß es, zu 80 Prozent kriegen wir es wieder hin. Falls nicht, wäre es mein Karriereende mit 27 Jahren gewesen. Ich hätte mir nicht vorstellen können, es dauerhaft mit den Schmerzen durchziehen zu können."

… seine Zeit unter Trainer Pep Guardiola beim FC Bayern München  

"Insgesamt hatten wir ein gutes Verhältnis. Diese Akribie, dieses Fachwissen, wie er den Gegner seziert und sein Fachwissen in die Köpfe der Spieler bringt, ist faszinierend. Pep war mit der erste, dem es brutal wichtig war, mit welchem Bein man den Ball stoppt, damit man direkt mit dem nächsten Kontakt weiterkommt."

… sein soziales Engagement und seine Besuche im Gefängnis 

"Es ist beeindruckend, dass die Jugendlichen im Gefängnis eine Ausbildung machen können. In Wiesbaden wurde ein Theaterstück aufgeführt. Auch sich die Biografien anzuhören, das bewegt mich."

… über seine Kopfverletzung im Europa League-Finale 

"Die Schmerzen merkte ich erst einmal nicht, weil ich unter Adrenalin war. Mir war nur klar: Du wirst auf keinen Fall den Platz verlassen! Doch unser Doc und unsere Physiotherapeuten waren etwas schockierter, als sie es gesehen haben."

"Bei der Party hinterher stürmten die Jungs die Pressekonferenz, da lag ich in der Kabine und wurde eine halbe Stunde lang genäht."

"Als ich den Pokal hochreckte, habe ich ihn mir gegen meine Wunde gehauen. Sofort strömte das Blut wieder raus. Deswegen bin ich auch so schnell runter von der Bühne."

… über die Feier nach dem Europapokalsieg im Frankfurter Römer 

"Peter Feldmann hatte mich schon vorher gefragt, ob er den Pokal haben könnte. Es gab keine Begründung, er wollte einfach den Pokal hereinführen. Das war dann der Moment, der ewig in Erinnerung bleibt. Es war krass, wie viele Leute mich auf diese Szene angesprochen haben. Ob im Urlaub oder sonst wo, nicht einmal Eintracht-Fans."

"Dieser Titel war wie kein anderer einer der Fans. Ohne sie wäre er nicht zustande gekommen. Diese Power in Barcelona oder in Sevilla hat dazu geführt, dass wir das Ding gewonnen haben."

Sebastian Hübl
Sebastian Hübl Bild © hr/Ben Knabe

Pressereferent
Sebastian Hübl
Telefon
: +49 (0)69 155 3789
E-Mail: sebastian.huebl@hr.de

Quelle: Hessischer Rundfunk