Max Viessmann vor orange Hintergrund

Der nordhessische Heizungs-Hersteller Viessmann hat den Verkauf seiner Klimasparte trotz gut laufender Geschäfte verteidigt. Geschäftsführer Max Viessmann bezeichnete den Schritt in hr-iNFO als notwendig, um weiter gegen weltweite Konkurrenten bestehen zu können.

Gleichzeitig betonte Viessmann in hr-iNFO die Qualität des Standorts in Allendorf an der Eder: "Die Menschen sind mit viel Leidenschaft dabei, haben einen permanenten Optimierungswahn", was auch der US-Konkurrent Carrier Global sehe.

Außerdem habe man mit dem Einstieg des US-Konzerns Carrier Global von vornherein umfangreiche Standortgarantien verbunden, die man für gewöhnlich erst im Nachhinein verhandle. Für Geschäftsführer Viessmann sei jedoch die soziale Verantwortung "der entscheidende Punkt. Das ist der Ausgangspunkt der Diskussion gewesen und Carrier hat das gleiche Verständnis." Carrier Global entspreche „eben keinen amerikanischen Klischees." "Die machen kein Fragezeichen an Deutschland oder Europa, sondern ein fettes Ausrufezeichen."

Geschäftsführer Max Viessmann bezeichnete den Verkauf seiner Klimasparte an Carrier Global nicht als Sparmodell, sondern als Investition in einen Strukturwandel. Durch den bevorstehenden Boom in der Sparte Wärmepumpen müsse Viessmann seine "über 100-jährige industrielle Vergangenheit in wenigen Monaten und Wochen umbauen." Asiatische und amerikanische Unternehmen hätten Vorteile, da dort der Markt "vor allem dominiert ist durch Klimagerätehersteller". Wesentliche Bauteile von Klimageräten sind denen von Wärmepumpen sehr ähnlich.

Carrier Global bezifferte den Kaufpreis für die Sparte mit rund 11 000 Beschäftigten auf 12 Milliarden Euro. 20 Prozent sollen als Aktienpaket an die verbleibende Viessmann-Gruppe gehen, die damit zu einem großen Anteilseigner der US-Firma wird. Das Geschäft soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein.

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