hr-Rundfunkrat genehmigt Jahresabschluss 2023

Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (hr) hat in seiner öffentlichen Sitzung am 12. Juli 2024 den Jahresabschluss des hr für das Jahr 2023 einstimmig genehmigt und den Verwaltungsrat sowie den Intendanten entlastet.

Totale Rundfunkrat in Sitzungssaal
Bild © hr/ Sebastian Reimold

Die wichtigsten Ergebnisse des Jahresabschlusses im Überblick:

  • Im handelsrechtlichen Ergebnis schließt der Hessische Rundfunk das Geschäftsjahr 2023 mit einem Gesamtüberschuss in Höhe von 49,2 Millionen Euro. Aufwendungen in Höhe von 527,5 Millionen Euro stehen Erträge in Höhe von 576,7 Millionen Euro gegenüber.
  • Gegenüber der Haushaltsplanung entspricht das einem deutlichen Besserergebnis. Dieses beruht im Wesentlichen auf zwei Aspekten: Der hr erzielte höhere Erträge, wovon ein signifikanter Teil auf Beitragsmehreinnahmen zurückzuführen ist. Diese dürfen jedoch in dieser Beitragsperiode nicht verwendet werden, sondern sind bereits in die Berechnung des Rundfunkbeitrags für die Periode 2025 – 2028 eingeflossen. Der andere wesentliche Aspekt liegt bei den Aufwendungen. Hier hat der hr an verschiedenen Positionen geringere Aufwendungen als geplant, die jedoch teilweise nicht liquiditätswirksam sind und damit nicht zu höheren Kassenbeständen führen.
  • Beide Effekte führen folglich nicht zu einer signifikanten Verbesserung der verfügbaren Mittel in dieser Beitragsperiode und erhöhen somit nicht den Handlungsspielraum für den hr.
Weitere Informationen

Aktueller Jahrsbericht

Zum hr-Jahresbericht 2023 [PDF - 3mb]

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Mehr Kooperationen und Reduzierung von Personalkosten

hr-Intendant Florian Hager betonte in der Hauptversammlung:
„Wir haben im hr und im Verbund mit der ARD im Jahr 2023 mit neuen Kooperationen sowohl die Nutzung unserer Angebote als auch die Effizienz unserer Arbeit weiter verbessert. Wenngleich der Großteil unseres positiven Jahresergebnisses nicht zur Besserung unserer finanziellen Lage beiträgt, gibt es doch einen Eindruck davon, dass unsere Sparbemühungen greifen und wir gut wirtschaften. Gleichzeitig zeigt sich in unserem Programmangebot, dass wir auch unter finanziellem Druck erfolgreiche Inhalte für die Menschen in Hessen herstellen. Die Koproduktion des Hessischen Rundfunks ,Die Zweiflers‘, die in diesem Jahr Millionenreichweiten erzielt hat und mehrfach prämiert wurde, sowie unsere besonders reichweitenstarke Berichterstattung zur Landtagswahl in Hessen vergangenes Jahr und die dauerhaft erfolgreichen Formate ‚hessenschau‘, ‚maintower‘, ‚hallo hessen‘ und die Radioprogramme stellen dies Tag für Tag unter Beweis.“

Rundfunkrat: Kritisch, konstruktiv und dialogbereit

Der Vorsitzende des hr-Rundfunkrats, Harald Freiling, erklärt:
„Die Transformation im hr hin zum Digitalen hat sich in den vergangenen zwei Jahren beschleunigt. Das ‚Zielbild 2032‘ und die Prozesse der ARD-Reformagenda führen zu Veränderungen, die sich mittlerweile auch auf das Programm auswirken. Der Rundfunkrat hat sich auch im vergangenen Geschäftsjahr intensiv mit den programmlichen Veränderungen befasst und wird dies auch in Zukunft tun, wenn weitere Veränderungen unter anderem im Hörfunk auf den Weg gebracht werden. Er begrüßt die verstärkte Zusammenarbeit in der ARD, die dazu beitragen soll, den hr als eigenständige, unabhängige Rundfunkanstalt als Sender für alle Hessinnen und Hessen zu erhalten. Dabei werden die Angebote des hr in den Hörfunkwellen und im hr-fernsehen noch für viele Jahre das Rückgrat für die Relevanz, die Akzeptanz und das Vertrauen in den hr sein. Der Einspardruck darf deshalb nicht dazu führen, dass die Redaktionen in der Substanz geschwächt werden. Sie stehen für Qualitätsjournalismus, für Regionalität und für die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags. Im Geschäftsjahr 2023 haben wir gemeinsam mit den anderen Rundfunkräten der ARD die von Ländern geforderte Qualitätsrichtlinie erarbeitet und beschlossen. Deren Standards sind die Grundlage für die Überprüfung der Qualität der Gemeinschaftsangebote der ARD, die wir auch auf den hr übertragen werden.“

Veränderungen konsequent weiterverfolgen

Dr. Hejo Manderscheid, Vorsitzender des Verwaltungsrats, erklärt:
„Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und damit der hr stehen, was die Qualität seiner Leistungen und die Kosten angeht, unter massivem Druck von Politik und Öffentlichkeit. Ob und wann die von der KEF empfohlene Beitragsanpassung umgesetzt wird, ist unsicher. Dabei sinkt der Rundfunkbeitrag inflationsbereinigt seit Jahren. KEF-Vorsitzender Martin Detzel hat sogar erklärt, dass ‚ein Unterschreiten der empfohlenen Beitragshöhe, die zur Erfüllung ihres derzeitigen Auftrags notwendige Finanzierung gefährden‘ würde. In diesem Kontext ist das positive Jahresergebnis 2023 ein Erfolg, auch, wenn es bei näherer Betrachtung nicht unbedingt nachhaltig ist. Der hr muss weiterhin sehr konsequent wirtschaften und sparen, um als eigenständiger Sender zukunftsfähig zu bleiben. Dies wird nur gelingen in enger Kooperation innerhalb der ARD. Die Einführung eines ARD-weiten SAP-Systems, der Kompetenzcenter oder auch der geplanten Tech-Unit für Streamingangebote zeigen, dass ARD und hr mit dem Strategieprozess auf einem guten Weg sind. Für alle Beteiligten ist das eine immense Herausforderung, aber sie ist notwendig. Denn der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und ihre demokratische Verfassung unersetzlich. Nur langfristige Perspektiven und nachhaltige Weiterentwicklung gewährleisten die Erfüllung des Auftrags und stärken damit die Legitimation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.“

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Quelle: Hessischer Rundfunk