hr verleiht Schauspieler*innenpreis und Ensemblepreis beim Hessischen Film- und Kinopreis

Am Freitag, 18. Oktober, wird der diesjährige Hessische Film- und Kinopreis in der Alten Oper Frankfurt verliehen. Der Hessische Rundfunk verleiht bei der Filmpreis-Gala den „Schauspieler*innenpreis“ und einen Ensemblepreis.

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Bild © hr/Ben Knabe/Grafik

Der 35. Hessische Film- und Kinopreis feiert die Filmbranche im gewohnten Glanz der Alten Oper Frankfurt – und hält Neues parat: Für Freitag, 18. Oktober 2024, laden der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein und Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels zu einer festlichen Gala mit Stars, rotem Teppich und Musik ein. Auch die Tradition des Filmpreis-Wochenendes am Samstag und Sonntag nach der Verleihung (19. und 20. Oktober) wird fortgesetzt: Das BALi Kino Kassel, das Programmkino Rex in Darmstadt, die FilmBühne Bad Nauheim und das Cinéma in Frankfurt zeigen an beiden Tagen die Siegerfilme. Die frühere Verbindung mit der Frankfurter Buchmesse findet wieder Einzug: So vergibt die Institution nach zehn Jahren wieder einen Preis für die beste Adaption. Die Namen der Nominierten und erste Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Film- und Kinopreises 2024 gaben Minister Gremmels, Sara Fazilat, Schauspielerin und Mitglied der Filmpreisjury, Cécile Schortmann, Mitglied der Jury zum „Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks“, sowie Dr. Torsten Casimir, Sprecher der Frankfurter Buchmesse, heute auf einer Pressekonferenz bekannt.

„Der Hessische Film- und Kinopreis ist ein Fest für die Filmbranche und all die Menschen, die Hessen als Standort für Filmproduktionen voranbringen. Gemeinsam arbeiten wir daran, das Filmland Hessen noch attraktiver zu machen und Kinos als wertvolle Orte der Kultur zu stärken. Ich freue mich auf meinen ersten Film- und Kinopreis als Gastgeber“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Eine wunderbare Nachricht ist, dass die Frankfurter Buchmesse als eine prägende Kulturinstitution in Hessen mit einem eigenen Preis wieder zugegen ist. Die Verleihung des ,Preises der Frankfurter Buchmesse für die beste Adaption‘ auf der Gala macht die wichtige Zusammenarbeit verschiedener Kultursparten sichtbar. Zudem sind erneut die nominierten Filme in den ausgezeichneten Kinos zu sehen; ausgewählte Häuser zeigen die Siegerfilme am Filmpreiswochenende. Diese spartenübergreifenden Kooperationen und die Angebote für das Publikum öffnen den Film- und Kinopreis nach außen und stärken unsere Kulturlandschaft – das ist in Zeiten, in denen unsere Demokratie bedroht ist, wichtiger denn je.“

Der Newcomerpreis

Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe der Kunst- und Kulturminister entscheidet, geht an David Hadda. Er studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und ging dann zum Fernsehen; heute ist er CEO der Produktionsfirma Turbokultur. Bekannt wurde er als Produzent der WDR-Talkshow „Freitagnacht Jews“. David Hadda erhält den Newcomerpreis für seine Arbeit als Showrunner, Creator und einer der Autoren der Serie „Die Zweiflers“. Die sechsteilige Dramedy über eine jüdisch-deutsche Familie und ihr Delikatessengeschäft in Frankfurt am Main gewann beim diesjährigen International Series Festival von Cannes (Canneseries) in drei Kategorien: „Beste Serie“, „Beste Musik“ und „High School Award for Best Series“. Auch für den Deutschen Fernsehpreis ist die Serie gleich sechsmal nominiert.

„David Hadda hat mit der ersten Serie, die er als Showrunner verantwortlich realisierte, neue Maßstäbe gesetzt und den Zeitgeist getroffen. Ihm ist es gelungen, mit seinem ersten großen Serienprojekt einen internationalen Erfolg zu erzielen. In ,Die Zweiflers‘ zeigt er ein vielfältiges und buntes Frankfurt, das in dieser Vielschichtigkeit so noch nie zu sehen war. Das macht ihn zu einem würdigen Träger des Newcomerpreises, den ich in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben werde“, Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels.

Schauspieler*innenpreis und Ensemblepreis des Hessischen Rundfunks

Der Hessische Rundfunk verleiht bei der Filmpreis-Gala den „Schauspieler*innenpreis“ und einen Ensemblepreis. „Die Bandbreite der für uns in Frage kommenden TV-Produktionen mit Hessen-Bezug und der darin zu sehenden schauspielerischen Leistungen war groß. Ja, unsere Jury hat gestaunt, wie viele völlig unterschiedliche Charaktere uns da begegnen, in Geschichten, die hier im Rhein-Main-Gebiet spielen: Vampire auf der Dippemess, ein Banken-Boss im Hochhaus, eine jüdische Familie im Frankfurter Bahnhofsviertel, ein Offenbacher Waschsalon-Besitzer. Auf ganz verschiedene Weise überraschend und überzeugend“, so Cécile Schortmann, die beim Hessischen Rundfunk für den Preis verantwortlich zeichnet.

Nominiert sind

  • Havanna Joy Braun (in „Love sucks“)
  • Dirk Martens (in „Schleudergang“)
  • Oliver Masucci (in „Herrhausen – Der Herr des Geldes“)
  • Der Ensemblepreis geht an das Schauspiel-Ensemble der ARD-Serie „Die Zweiflers“

Folgende weitere Nominierungen hat die Jury des Filmpreises beschlossen:

Spielfilm

  • „Cuckoo“ von Tilman Singer
  • „Klandestin” von Angelina Maccarone
  • „Shahid“ von Narges Kalhor

Dokumentarfilm

  • „Exile Never Ends“ von Bahar Bektas
  • „Sisterqueens“ von Clara Stella Hüneke
  • „Watching You – Die Welt von Palantir und Alex Karp” von Klaus Stern

In diesen Kategorien beträgt das Nominierungsgeld 4.000 Euro.

Kurzfilm

  • „Der perfekte Tag” von Christoph Lauenstein und Wolfgang Lauenstein
  • „Kûnstscheissé“ von Mark Menzel
  • „Starren“ von Tianshu Yang

Hochschulabschlussfilm

  • „Der Friedhof der Namenlosen“ von Hesam Yousefi, Hochschule Darmstadt
  • „Die Stadt ist die Gilde und die Gilde ist die Stadt“ von Jonas Leichsenring, Kunsthochschule Kassel
  • „It’s (Not) A Men’s World“ von Julia Gens und Franziska Rozicki, Kunsthochschule Kassel

Drehbuch

  • „Der 2. Stern von rechts“ von David Ungureit und Markus Dietrich
  • „Out Of Place“ von Alison Burns
  • „September bis September“ von Nur Muhammed Tarhan

Das Nominierungsgeld in diesen Kategorien beträgt jeweils 1.000 Euro.

Der Hessische Kinopreis

Der Hessische Kinopreis richtet sich an Programmkinos und Filmkunsttheater und ist mit insgesamt 150.000 Euro dotiert. Er wird in diesem Jahr an 17 gewerbliche Filmtheater oder gewerblich betriebene Kinos und an zehn nicht gewerbliche Filmtheater, Abspielstätten oder Kinoinitiativen und kommunale Kinos verliehen. Die ausgezeichneten Kinos haben die Möglichkeit, die für den Filmpreis nominierten Filme zu zeigen.

Preis der Frankfurter Buchmesse

Die Frankfurter Buchmesse (16. bis 20. Oktober 2024) vergibt beim Hessischen Film- und Kinopreis den „Preis der Frankfurter Buchmesse für die beste Adaption“. In diesem Jahr wird der Film „Ellbogen“ von Aslı Özarslan ausgezeichnet. Er handelt von einer jungen Frau, die einen hohen Preis zahlt, um sich von den Projektionen der Gesellschaft zu befreien, und basiert auf Fatma Aydemirs gleichnamigen Roman von 2017.„Der Film erzählt die bewegende Geschichte um Hazal sehr nah und dennoch schafft die Literatur-Adaption eine ganz eigene, außergewöhnliche Atmosphäre. Mit unserer Auszeichnung möchten wir darüber hinaus die enge Zusammenarbeit zwischen der Autorin Fatma Aydemir und der Regisseurin Aslı Özarslan honorieren, die als Team hervorragend zusammengearbeitet haben, um Hazal und ihre Geschichte auch auf der großen Leinwand zu zeigen“, begründet Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, seine Entscheidung.

Der undotierte „Preis der Frankfurter Buchmesse für die beste Adaption“ zeichnet Literaturadaptionen aus, denen es in besonderer Weise gelingt, einen literarischen Stoff originell, eigenständig und dennoch nah an der Vorlage visuell umzusetzen. Der Preis findet in Kooperation mit dem Hessischen Film- und Kinopreis statt.

Weitere Infos, Trailer und Jurybegründungen zu den nominierten Werken und Personen gibt es auf www.hessischerfilmpreis.de.

Quelle: Hessischer Rundfunk