Journalistische Ausbildung hr fördert Vielfalt im Volontariat

Ob mit oder ohne Migrationsbiografie, queer oder hetero, männlich oder weiblich: Geschichten leben davon, wer sie erzählt. Die journalistischen Volontär*innen sind vielfältig wie die Lebenswelten der Menschen in Hessen. Ein Grund: Beim Auswahlverfahren für die Volontariate geht der hr dafür bereits seit 2021 einen neuen Weg.

Gruppenbild in zwei Reihen, die untere Reihe sitzt: Volontär*innrn mit zwei Betreuenden und Intendant, Gruppenbild.
Der Volontariatsjahrgang 2025 mit Ausbildungsbeauftragtem und Intendant Florian Hager (ganz hinten, zweiter von rechts) Bild © hr

Geschichten leben davon, wer sie erzählt. Was aber, wenn Journalist*innen eines Medienhauses zu einem erheblichen Teil aus ähnlichen Verhältnissen sowie kulturellen und sozialen Milieus stammen? Wie differenziert werden Geschichten dann erzählt? Nicht differenziert genug, beschloss der hr und verfolgt in seiner digitalen Strategie das Ziel, die Vielfalt der Menschen in Hessen und ihre unterschiedlichen Lebenswelten noch besser abzubilden. Dazu gehört auch, die Auswahl und Ausbildung des journalistischen hr-Nachwuchses zu verändern.

Wechselnde Jury wählt Nachwuchs aus

Bei der Gewinnung seiner Volontär*innen wendet der hr nun ein völlig verändertes Auswahlverfahren an. 2021 hatten erstmals weder Geschäftsleitung noch Intendant Einblick in die rund 300 Bewerbungsunterlagen – die Auswahl der zwölf Volontär*innen liegt von der Ausschreibung bis hin zur Einstellung in den Händen einer unabhängigen Kommission. Voraussetzung für diese Jury: Sie soll divers besetzt und mit unterschiedlichsten Hintergründen und Kompetenzen ausgestattet sein. Sie besteht aus festen wie freien Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Bereichen, die Unterschiedliches mitbringen: weiblich, männlich, jünger, älter, queer und hetero, weiß, schwarz und PoC (Person of Colour), mit und ohne Migrationsgeschichte, journalistische Quereinsteiger*innen, mit fachlichen Skills im Bereich Personalwesen, Journalismus, Digitales und Diversitätsbewusstsein. Und die Jury übernimmt diese Aufgabe nur einmal, dann wechseln die Entscheider*innen. Und so ist für die inzwischen nachgefolgten Volontariatsjahrgänge 2023 und 2025 jeweils eine neue Jury zuständig gewesen.

Volontariat auch ohne Studium möglich

Seit der Änderung sind die Ausschreibung offener, die Zugangsvoraussetzungen erleichtert. Es geht um Fragen zur individuellen Motivation und nicht darum, ob man ein vollständig abgeschlossen Studium vorweisen kann. Das Ziel: offen sein für alle Interessierten.

Die Ausschreibung wird seitdem über unterschiedliche, neue Verteiler gespielt und Videos für Plattformen wie YouTube oder Instagram produziert mit der Botschaft: "Wir suchen die Journalist*innen der Zukunft". Der Kritik bewusst, dass die wenigsten Redaktionen im Hessischen Rundfunk schon diese Gesellschaft in ihrer Vielfalt präsentieren, will man den potenziellen Bewerber*innen signalisieren: Ihr seid alle eingeladen.

So vielfältig wie nie

Bewerber*innen mit den unterschiedlichsten Facetten und Fähigkeiten nehmen so am Assessment-Center teil. Noch nie haben es so viele Bewerber*innen mit Migrationsgeschichte bis in das hr-Assessment-Center geschafft wie bei diesem Verfahren. Entscheidend für die endgültige Auswahl sind: journalistisches Potenzial, digitales Mindset und Diversitätsbewusstsein. Als Individuen, aber auch als Team, das miteinander wachsen soll, bringen die so ausgewählten neuen Volontariatsjahrgänge die gesuchten Kompetenzen mit. Was 2021 erfolgreich war, wurde für den Volontariatsjahrgang 2023 und 2025 fortgesetzt. Der Hessische Rundfunk freut sich auf die Zusammenarbeit mit seinen Volontär*innen und auf das gegenseitige Voneinanderlernen.

Weitere Informationen

Ausbildung im Hessischen Rundfunk

Der nächste journalistische Volontariatsjahrgang startet am 1. Februar 2027, Bewerbungen sind ab Ende 2025 möglich. Mehr zu Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten beim Hessischen Rundfunk auf hr.de und bei LinkedIn. Hier finden Sie Informationen zur Förderung von Diversität im hr und zur Initiative "Klischeefrei".

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Quelle: Hessischer Rundfunk