hr-Chronik 1980 bis 1989: Weltweit regional - der hr geht in die Regionen

Der Hessische Rundfunk eröffnet im Juni 1986 das Regionalstudio Fulda, ein halbes Jahr später folgt das Studio in Wetzlar, das das "Mittelhessen-Journal" sendet. Außerdem geht im Oktober 1986 die Welle hr4 auf Sendung und bietet jede Menge regionale Information.

Standorte
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6. März 1980: Neues hr-Gesetz

Änderung des Gesetzes über den Hessischen Rundfunk: Dem Verwaltungsrat gehören nunmehr neben vier vom Rundfunkrat gewählten Mitgliedern zwei Vertreter der Beschäftigten mit vollem Stimmrecht an.

14. April 1980: Oscar für "Die Blechtrommel"

David Bennent in "Die Blechtrommel"
David Bennent in "Die Blechtrommel" Bild © hr

Volker Schlöndorffs "Die Blechtrommel" (nach dem gleichnamigen Roman von Günter Grass) wird in der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" mit einem Oscar ausgezeichnet. Der vom hr ko-produzierte Film ist der erste deutsche Spielfilm, der diese Auszeichnung erhält.

12. September 1980: Verkehrsbeobachtung aus der Luft

Neues Flugzeug zur Verkehrsbeobachtung: Die hr3-Biene
Neues Flugzeug zur Verkehrsbeobachtung: Die hr3-Biene Bild © hr

Mit der "hr3-Biene" stellt der hr ein neues Flugzeug zur Verkehrsbeobachtung in den Dienst. Zur Besatzung der einmotorigen Cessna gehört neben dem Piloten und einem Beamten der Hessischen Polizei auch ein hr3-Mitarbeiter, der über eine eigene Funkverbindung wichtige Verkehrsmeldungen direkt in die Redaktion übermittelt. Die Hinweise werden unmittelbar in die Sendung eingeblendet, so dass die Autofahrer über die Bildung beziehungsweise Auflösung von Staus oder Umleitungsempfehlungen ohne Zeitverzögerung informiert werden können. Die Verkehrsbeobachtung aus der Luft – anfangs noch vom ADAC durchgeführt – war mit dem Start der Servicewelle hr3 im April 1972 eingeführt worden.

5. April 1981: Wolfgang Lehr wird Intendant

Wolfgang Lehr
Wolfgang Lehr Bild © hr

Wolfgang Lehr, bislang Justitiar und Personalchef des Hauses, tritt sein Amt als neuer hr-Intendant an; er übernimmt die Nachfolge von Werner Hess.

10. und 11. September 1981: RSO in der "neuen" Alten Oper

Nach der Verlegung der Rundfunk-Abonnementkonzerte des Radio-Sinfonie-Orchesters (RSO) in die wieder aufgebaute Frankfurter Alte Oper beginnt der hr die Konzertsaison 1981/82 im neuen Haus am Opernplatz. Zur Eröffnung wird Benjamin Brittens "War Requiem" aufgeführt.

1. Januar 1983: "Hessisches Fernsehprogramm" heißt jetzt "Hessen Drei"

Videobeitrag

"Hessen Drei – Dabei": Erste Ausgabe der neuen Talkshow

Video
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Ende des Videobeitrags

Das Hessische Fernsehen beginnt das Jahr mit einem neuen Namen, einem neuen Signet und einer veränderten Programmstruktur. Neu im Programm sind die Gesprächsshow "Hessen Drei – Dabei", das "Freizeitmagazin" und die Nachrichtensendung "Drei aktuell". Zum 1. Januar 1984 wird das Sendeschema erneut verändert: Das Hauptabendprogramm wird um eine Stunde – auf 19 Uhr – vorverlegt und unter anderem um das wirtschafts- und sozialpolitische Magazin "Trends" und ein Sportjournal erweitert.

20. Januar 1983: Zwei Millionen Fernseh-Teilnehmer

Der zweimillionste Fernsehteilnehmer in Hessen meldet sein Gerät an.

10. Januar 1984: Hörfunkstudio mit neuer Technik

Nach mehrmonatigen Umbauarbeiten wird das modernisierte Hörfunkstudio 2 im Rundbau des Funkhauses am Dornbusch in Betrieb genommen. Es verfügt jetzt über einen Regietisch, der erstmals ein rechnergestütztes, automatisches Abmischverfahren auf modernste Mehrspurmaschinen vorsieht. Das Verfahren ermöglicht eine optimale Aufnahmequalität für Musikproduktionen.  

5. Juni 1984: Inbetriebnahme des ARD-Fernseh-Sternpunktes

Auf dem Gelände des hr in Frankfurt wird ein neuer ARD-Fernseh-Sternpunkt in Betrieb genommen. Neben der sendetechnischen Abwicklung des ARD-Gemeinschaftsprogramms dient der Fernseh-Sternpunkt zum Überspielen von Programm-Material. Dem Sternpunkt angegliedert ist eine Schaltstelle der Union Europäischer Rundfunkorganisationen (UER), die alle internationalen Übertragungen für die ARD abwickelt.

1. Oktober 1984: Neue Regionalprogramme im Hörfunk

Im Hörfunk starten die neuen Regionalprogramme. Das "Rhein-Main-Journal" aus dem Frankfurter Funkhaus und das "Südhessen-Journal" aus dem Studio Bensheim werden zum ersten Mal gesendet, das "Nordhessen-Journal" verlängert seine Sendezeit auf 55 Minuten.

1. Juni 1985: hr startet "hessentext"

Als einer der ersten ARD-Sender beginnt der hr mit der Ausstrahlung eines regionalen Videotext-Dienstes; gesendet wird der "hessentext" über das dritte Fernsehprogramm. Heute umfasst das Videotextangebot rund 1.000 Seiten, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen und täglich von 300.000 Nutzern aufgerufen werden.

23. August 1985: Hartwig Kelm wird Intendant

Hartwig Kelm
Hartwig Kelm Bild © hr

Der Rundfunkrat des hr wählt Prof. Dr. Hartwig Kelm, Präsident der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität, zum neuen Intendanten.
Am 5. April 1986 tritt er sein Amt an und wird Nachfolger von Wolfgang Lehr, dessen Amtszeit einen Tag zuvor endete.

29. März 1986: "Eins Plus" startet Programmbetrieb

Das Satelliten-Fernsehen der ARD "Eins Plus" nimmt seinen Programmbetrieb auf. Im Dezember 1993 wird "Eins Plus" in "3sat" integriert, da sich die ARD – gleichberechtigt mit dem ZDF, dem ORF und der SRG – am Programm von 3sat beteiligt.  

14. Juni 1986: hr-Studio Fulda eröffnet

In Fulda eröffnet der hr ein weiteres Regionalstudio, das am 16. Juni mit der Ausstrahlung des "Osthessen-Journals" beginnt.

6. Oktober 1986: hr4 geht auf Sendung

Der hr startet seine lang geplante vierte Radiowelle, die populäre "rockfreie" Musik mit regionaler Information und den von hr1 übernommenen Regionalprogrammen verbindet. Dieses Erfolgskonzept macht hr4 bald zum – neben hr3 – meist gehörten Programm des Senders. Ermöglicht wurde das vierte Programm durch die Zuteilung neuer Hörfunkfrequenzen auf der Internationalen Wellenkonferenz 1984 in Genf.

16. Januar 1987: hr-Studio in Wetzlar eröffnet

Mit der Eröffnung des Regionalstudios in Wetzlar, das ab dem 19. Januar das "Mittelhessen-Journal" sendet, schließt der hr sein Regionalisierungsprogramm ab.

5. Mai 1988: Neues Magazin in hr1

In hr1 beginnt das Frühmagazin "Start" mit Berichten und Gesprächen zum Wichtigsten aus Politik, Sport, Wirtschaft und Kultur.

1. Juni 1988: Mikrofon rettet Bergleute

Audiobeitrag
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Ende des Audiobeitrags

Durch den Einsatz eines Richtmikrofons eines hr-Reportage-Teams können sechs Bergleute, die nach einem Grubenunglück in Borken mehrere Tage lang verschüttet waren, gerettet werden.

22. Dezember 1988: Wiedereröffnung des Sendesaals

Eliahu Inbal
Eliahu Inbal Bild © hr/Kurt Bethke

Mit einem festlichen Konzert des Radio-Sinfonie-Orchesters unter Leitung von Eliahu Inbal wird der völlig neu gestaltete hr-Sendesaal nach knapp zweijähriger Umbauzeit wieder eröffnet. Der hr verfügt damit über einen der modernsten und akustisch besten Konzertsäle in Europa.

22. Januar 1989: Sendestart von "Live aus dem Schlachthof"

In Hessen Drei startet "Live aus dem Schlachthof", eine Jugendsendung mit Live-Diskussionen und Musik. Die Sendung ist eine Koproduktion des Hessischen und des Bayerischen Rundfunks, der bereits fünf Jahre lang erfolgreich sein Jugendprogramm "Live aus dem Alabama" ausstrahlt. Die Schlachthof-Sendungen werden im wöchentlichen Turnus wechselseitig übernommen.

15. August 1989: hr-Studio in der Börse eröffnet

In der Frankfurter Wertpapier-Börse nimmt der hr ein eigenes Hörfunkstudio offiziell in Betrieb; bereits seit dem 1. Juli wird live aus der Börse berichtet.

1. Mai 1989: hr verabschiedet ersten Frauenförderplan

Der hr verabschiedet "Richtlinien zur beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern", die unter anderem sicherstellen sollen, dass "zukünftig in allen beruflichen Bereichen und auf allen hierarchischen Ebenen Männer und Frauen gleichermaßen" vertreten sind. Darüber hinaus soll die berufliche Entwicklung von hr-Mitarbeiterinnen durch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen gezielt gefördert werden.

27. November 1989: Reformierung der Hörfunkprogramme

Im Zuge einer umfassenden Strukturreform erhalten die vier Hörfunkprogramme des hr ein neues Profil. Die vier aufeinander abgestimmten Vollprogramme sind hr1 – radio aktuell, hr2 – radio kultur, hr3 – radio mobil, hr4 – radio regional.
Ziel der Veränderungen ist ein deutlicheres Profil jeder einzelnen Welle sowohl in den Wort- als auch in den Musikbeiträgen.  

28. November 1989: Neue Sendung in hr3

Peter Lack
Peter Lack Bild © hr

Start der hr3-Serie "Schnack mit Lack" mit Peter Lack. Der "Schnack" ist bis heute eine der Marken von hr3.

Quelle: Hessischer Rundfunk