In den Nachrichten der Radioprogramme hatten wir am 8. August folgende Meldung gebracht: "Die Nitratbelastung im Grundwasser in Deutschland ist weiter gestiegen - trotz der Warnung von Umweltexperten. Das meldet die Rheinische Post und beruft sich auf Angaben der Bundesregierung nach einer Anfrage der Grünen. Demnach stieg der durchschnittliche Nitratgehalt von 2013 bis 2017 an besonders belasteten Messstellen von 170 Milligramm pro Liter auf 209 Milligramm. Der zulässige Grenzwert liegt weit darunter - bei 50 Milligramm pro Liter. Wegen der anhaltenden Nitrat-Belastung hatte die EU Ende Juli eine weitere Klage gegen Deutschland angedroht."

Die Meldung ist zwar sachlich richtig (das hat die Zeitung so gemeldet), aber in den technischen Details falsch. Darauf wies uns ein aufmerksamer Hörer aus Schlüchtern hin. Vielen Dank dafür. Wir sind dem nachgegangen und haben folgende Klarstellung des Umweltbundesamtes erhalten:

Falk Hilliges (UBA): "Wir können aus den offiziellen Messergebnissen, die uns vorliegen nicht sagen, dass es einen Anstieg der Nitratbelastung des Grundwassers in Deutschland gibt. Jedoch verzeichnen wir seit vielen Jahren eine konstant hohe Belastung – aber weder eine signifikante Zu- noch eine Abnahme der Nitratkonzentrationen im Grundwasser. An rund 30 Prozent aller Messstellen, die unter landwirtschaftlicher Nutzung sind, wird der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter nicht eingehalten. Den statistischen Vergleich der Messwerte der Jahre 2013 und 2017 halten wir aufgrund der Neukonzeption des gesamten Messnetzes in 2015, bei dem die Anzahl der Messstellen deutlich erhöht wurde, fachlich und methodisch für unzulässig."