Hinter der Wallfahrtskirche "Unserer Lieben Frau" geht am Morgen die Sonne auf.

Das Barock ist die Zeit des Absolutismus, in der die Konzentration von Macht und Geld zu einer unglaublichen Prachtentfaltung führte. Zeugnisse dieses Zeitalters können noch heute vielerorts bestaunt werden: in Schlössern, Kirchen, Klöstern und Gärten – aber auch in Malerei und Musik. Die Sendereihe lässt das „Gesamtkunstwerk Barock“ lebendig werden - mit besonderen Experimenten, die barocker Kultur und barockem Lebensgefühl auf die Spur kommen.

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"Teacher's Snack" gibt in lockerer Folge erste Tipps und Anregungen für den Einsatz von Filmen im Unterricht - zu finden in unserem pdf zum Herunterladen.

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Teacher's Snack: Barock

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Montag, 03.04.2023, 07:20 Uhr

Ludwig XIV.

Das Barock-Experiment
1/5 Fürstenherrlichkeit
SWR 14'52''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. war mit eindrucksvollem Beispiel vorangegangen und hatte sich in Versailles ein prachtvolles Schloss bauen lassen. Es sollte seinen absoluten Herrschaftsanspruch weithin sichtbar manifestieren. Die barocken Herrscher östlich des Rheins wollten ihm da nicht nachstehen und so bauten auch sie neue Residenzen im neuen Stil. Und das nicht zu knapp: So gab es zum Beispiel allein im Südwesten Deutschlands 250 selbstständige Territorien - Fürsten-, Herzogtümer und Grafschaften -, in denen das Barock seine Spuren hinterließ. Das Barock war auch eine Zeit des Aufbruchs nach den langen dunklen Jahren des verheerenden Dreißigjährigen Krieges. 1715 ließ der Markgraf Karl-Wilhelm von Baden-Durlach den Grundstein für seine neue Residenz legen: Karlsruhe - ein prächtiges Schloss und eine neue Stadt, deren Straßen sich wie ein Fächer vom Schloss aus entspannten. Der Film gibt Einblicke in die barocke Stadtplanung, Architektur und Ingenieurskunst und geht dem barocken Ideal der "dressierten" Natur nach. In Rekonstruktionen und Spielszenen vermittelt er auch das besondere Lebensgefühl an den absolutistischen Höfen.

Geröstete Kaffeebohnen liegen auf einem Tisch.

Das Barock-Experiment
2/5 Fürstenmonopole
SWR 14'42''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

"Blüht der Tabak, blüht die Pfalz" - ein altes Sprichwort, das in den Tagen des Barock große Gültigkeit besaß. Überhaupt ließen die aufgeklärten absoluten Herrscher die Landwirtschaft modernisieren, um Wohlstand in ihre Länder zu bringen. Dazu dienten auch die neuen Manufakturen - Vorläufer der Fabriken -, die Waren im großen Stil herstellen konnten. In Frankenthal und in Ludwigsburg wurden Porzellanmanufakturen aufgebaut, die den Ruf des jeweiligen Landesherrn aufpolierten und ordentlich Geld in seine Kasse spülten. Und das brachte auch viele arme Menschen in Lohn und Brot. Denn hinter der prachtvollen Fassade des Barock verbargen sich krasse soziale Unterschiede. Dem opulenten Reichtum des Adels stand ein Heer von Armen gegenüber, vor allem die Landbevölkerung, die zum Teil noch in Leibeigenschaft ihr Dasein fristete. Der Film zeigt, wie in allen Barockstaaten Deutschlands mit lukrativen Monopolen und Steuern der aufwändige Lebensstil der Adeligen finanziert wurde. Vor allem über die begehrten Genüsse aus der Neuen Welt: Tabak, Kakao und Kaffee. Bei einem Röstexperiment versuchen wir festzustellen, wie der selbstgeröstete Kaffee wohl in der Barockzeit geschmeckt hat.

Dienstag, 04.04.2023, 07:20 Uhr

Das Barock-Experiment
3/5 Staatsdiener
SWR 15'00''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Im Schwarzwald finden Archäologen immer noch Spuren von Schanzanlagen, die der Markgraf von Baden, der sogenannte "Türkenlouis", im frühen 18. Jahrhundert gegen die Bedrohung durch die Franzosen hatte anlegen lassen. In Gersbach wurde eine solche Schanze rekonstruiert. Durch ein Experiment wollen wir feststellen, wie Schanzanlagen in der Barockzeit errichtet und genutzt wurden. Aber wer baute sie überhaupt?
Oft waren es junge Burschen aus der armen Landbevölkerung, die sich für die Armeen der Fürsten anwerben ließen. Aus Originalunterlagen rekonstruieren wir die soldatische Karriere des Georg Flohr. Flohr kann lesen und schreiben - das hat er wahrscheinlich beim Militär gelernt - und diesem Umstand verdanken wir seinen Lebensbericht. Bildung und Wissenschaft erleben in der Barock-Zeit einen Aufschwung: Die Schulpflicht wird vielerorts eingeführt. Bildung wird als wichtige Voraussetzung für ein funktionierendes Staatswesen erkannt und deshalb gefördert! Neben dem Militär entsteht ein funktionierendes Verwaltungsbeamtentum, das Nichtadeligen Aufstiegschancen bietet. So ist das Beamtenwesen - mit militärischen und zivilen Staatsdienern - ein Berufsstand, der sich im Barock prächtig entwickelt.

Menschen singen beim Pontifikalamt zu Weihnachten im Dom.

Das Barock-Experiment
4/5 Musik für Gott und die Welt
SWR 15'00''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Wie klang die Musik im Barock? Das ist gar nicht so einfach zu sagen, denn als die Werke von Bach, Vivaldi oder Händel uraufgeführt wurden, gab es noch keine Tonaufzeichnungen. Aber eines ist gewiss: Musik spielte damals eine sehr wichtige Rolle in Kirchen und an Adelshöfen. Barocke Prachtentfaltung ohne Musik war überhaupt nicht denkbar. Aus dieser Zeit stammt auch der flapsige Spruch: "Kein Pups ohne Posaune." Der Film begibt sich auf musikalische Spurensuche. Und wagt ein ganz besonderes Experiment: Barock meets Pop. Mannheim ist noch heute eine Musikstadt, was die erfolgreiche Mannheimer Popakademie beweist. In den Studios der Akademie haben Studenten zusammen mit Musikern des Kurpfälzischen Kammerorchesters barocke Kompositionsprinzipien mit Elementen des Rock verbunden. Vorlage war eine Melodie von Johann Stamitz. Das Ergebnis ist spannend und hörenswert, oder - wie ein Student sagte - "chartverdächtig".

Mittwoch, 05.04.2023, 07:20 Uhr

Eine Statue steht im barocken Bibliothekssaal von Kloster Bad Schussenried (Kreis Biberach).

Das Barock-Experiment
5/5 Himmelsbühnen für die Kirchen
SWR 14'56''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

"Den Himmel in die Kirche holen" - so die Aufgabe, der sich Baumeister, Handwerker und Maler im Barock mit Ideenreichtum und großer Kunstfertigkeit hingaben. Aber wie gelangt das Licht des Himmels in die Kirche? Oder zumindest die Illusion davon? Diese Frage beantwortet der Film unter anderem in einem Experiment: Die Straßenmalerinnen Vanessa und Lydia Hitzfeld nutzen die im Barock so beliebte optische Täuschung ("trompe l’œil") für ihre Street-Art und zeigen, nach welchen Prinzipien sie funktioniert. Auf dem Vorplatz des barocken Klosters Bad Schussenried stellen sie sich ihrer Aufgabe: Sie sollen die fiktive Unterwelt des Klosters auf das Pflaster malen. Die Kirchen und Klöster an der Oberschwäbischen Barockstraße - wie das Kloster Bad Schussenried - sind Inbegriff der Gegenreformation. Ganz bewusst setzten die Baumeister und ihre katholischen Auftraggeber auf Prunk und Reichtum im Kirchenraum - als Antithese zum Puritanismus der Reformatoren. Die prächtige Architektur mit ihren vielfältigen optischen Tricks sollte auch dazu beitragen, die Gläubigen in der katholischen Kirche zu halten oder Skeptiker zurückzugewinnen. Auch deshalb zeigten sich Bischöfe und kirchliche Würdenträger als spendable Mäzene der barocken Baukunst.

Der Absolutismus
Barockkultur in Bayern
BR 14'28''

Die barocke Kultur inszeniert das große Welttheater mit Pomp und Gepränge. Aber das Sichtbare ist nur ein Zeichen der eigentlichen Wirklichkeit. Der Schlüssel zum Verständnis des Zeitalters liegt im Glauben.
Die 19-jährige Katharina Mayr ist Kirchenmalerlehrling im ersten Lehrjahr. Und wer in Bayern als Kirchenmaler oder Restaurator arbeitet, kommt am Barock nicht vorbei. Für Katharina war das anfangs eine echte Herausforderung. Denn gerade dieser Stilepoche konnte sie so gar nichts abgewinnen. "Zu viele Schnörkel, zu überladen, zu viel Prunk und Schmuck, zu viel Gold", fand sie.
Mittlerweile hat sich ihre Einstellung geändert. Kein Wunder. Schließlich arbeitet sie schon an der fünften "Barockbaustelle" und ist jeden Tag hautnah dran an den pflegebedürftigen Zeugnissen der Zeit vor 300 Jahren. Dabei hat sie irgendwie Feuer gefangen. Und jetzt will Katharina mehr wissen, will mehr kennen lernen, mehr verstehen. Dazu macht sie sich auf eine Reise ins 17. und 18. Jahrhundert - sie geht auf "Barock-Tour".

Donnerstag, 06.04.2023, 07:20 Uhr

Die außergewöhliche Reise der Menschheit
SWR 29'45''
zum Beitrag in der ARD Mediathek

Vom Australopithecus über den Homo erectus zum Neandertaler und schließlich zum modernen Menschen - so geradlinig stellte man sich lange den Stammbaum des Menschen vor. Aber in den letzten Jahren hat die Evolutionsforschung enorme Fortschritte gemacht, die zeigen, dass die Entwicklung der menschlichen Spezies noch komplexer ist als gedacht. Verschiedene Arten von Frühmenschen begaben sich auf die außergewöhnliche Reise, unseren Planeten zu besiedeln. Manche existierten sogar zeitgleich miteinander. Welche Spuren sie hinterlassen haben, was wir daraus über ihre Lebensweise schließen können und wie sie zum Teil sogar in unserer DNA weiterleben, zeigt dieser mit aufwändigen Computer-Animationen ausgestattete Film.

Freitag, 07.04.2023, 07:20 Uhr

"Wissen und mehr" entfällt an Karfreitag.