Im Taunus mit „Abba” 66. Tischtennis Meisterschaften von ARD/ZDF und ZBS
Womöglich ist es das älteste Tischtennis-Turnier der Welt, das alljährlich über das Wochenende an „Himmelfahrt“ (11.5.-12.5.) die Betriebssportlerinnen und -sportler aus den Anstalten der ARD, vom ZDF und vom Zentralen Beitragsservice zum sportlichen Wettkampf und zum gemütlichen Kür-Teil zusammenbringt. Diesmal stand die 66. Auflage dieses einzigartigen Familientreffens auf dem Programm, mit unseren Sportfreunden vom ZDF als ausgezeichneten Gastgebern im nahen Taunus.
Einmal Silber und sechsmal Bronze für die Tischtennis-Sparte des hr in Kriftel
Die fünf Damen und drei Herren aus der kleinen TT-Sparte des hr konnten diesmal leider in keinem der zehn Wettbewerbe einen Sieger-Pokal Sprung erringen. Immerhin hatte das Team von Spartenleiterin Gordana Schneider bei der diesmal äußerst kurzen Rückreise eine Silber-Medaille und sechsmal Bronze im Gepäck und zusätzliche Unterstützung von der Zuschauertribüne erhalten. Unsere beiden „Oldies“ und frühere Vielfach-Teilnehmer, Klaus Maiwald und Gerd Poschta, waren als Fans in die Halle nach Kriftel gekommen, um ihre Nachfolger im hr-Trikot beim schweißtreibenden Tun zu beobachten, alte Bekannte zu treffen und so manche schöne Erinnerung an vergangene Meisterschaften aufleben zu lassen.
Vielleicht wäre für Iris Arasimavicius und Jeanette Möcks im Frauen-Doppel der Titel drin gewesen, hätte sich unsere Iris nicht just inmitten des Halbfinales einen Muskel-Faserriss im Bein zugezogen, so dass sie schweren Herzens aufgeben und später auf Krücken zur abendlichen Siegerehrung humpeln musste. Gute Besserung und toi, toi, toi! Spätestens im nächsten Jahr beim dann 67. Traditions-Turnier, das der Saarländische Rundfunk ausrichtet, wird sich unsere Iris sicher wieder in Bestform präsentieren können. Für das sportlich wertvollste Ergebnis sorgte diesmal Jeanette Möcks mit ihrem Einzug ins Damen-Finale, in dem sie hauchzart mit 2:3 Sätzen Katharina Schrenner vom ZDF unterlag. Bärenstark präsentierte sich ebenfalls Simon Hauck, dem in der hochkarätigen Einzel-Konkurrenz bei den Herren nach jahrelanger hr-Abstinenz erstmals wieder der Sprung aufs Treppchen gelang. Für Bronze sorgten ebenfalls Jeanette Möcks und Julia Wolf im Wettbewerb der Frauen-Zweier-Teams, Markus Walther im Mixed mit Annette Matheis (SR) sowie Andreas Müller bei den Senioren im Einzel und im Doppel an der Seite von Dirk Lüdiger (WDR).
Nicht zu vergessen die „Rote Laterne“, die Barbara Vogel und Gordana Schneider im Team-Wettbewerb der Frauen als letztplatzierte vorbehalten war. Am Abend der Siegerehrung übernahmen sie diese „Trophäe“ locker-leicht und herzlich lachend unter lautem Beifall und Jubel. Jeder im Saal wusste doch, wie gut gerade in diesem Jahr das sportliche Niveau bei den Frauen war und wie hoch die süßesten Trauben hingen – und außerdem nicht Sieg, Pokal und Medaille die primären Motivationen bei dieser so besonderen Veranstaltung darstellen, sondern Teilnahme, Fairplay und der Wunsch jeder und jedes Einzelnen, mit seinem sportlichen Engagement an den „grünen Tischen“ dieses 1957 aus der Taufe gehobene Turniers jedes Jahr aufs Neue mit Leben zu erfüllen und fortzuführen.
Insofern gilt hier nicht, was „Abba“, deren Erfolgsgeschichte genau vor 50 Jahren begann, in einem ihrer späteren Welthits sangen: “The winner takes it all, the loser standing small.” Überhaupt gab es an diesem parallelen ESC—und TT-Turnier-Wochenende reichlich „Abba“-Bezüge. Zum Beispiel zu ihrem Song „Mamma Mia“, als wir am Freitagabend nach einem gemütlichen Fußmarsch vom Hotel nach Sulzbach im Taunus in einem gleichnamigen Lokal einige wunderbare gemeinsame Stunden verbrachten. Beispielsweise auch nach dem entscheidenden abendlichen 3:3-Remis mit schlechterem Satzverhältnis gegen das Quartett vom RBB, das im Mannschafts-Wettbewerb bei den Männern unseren Abstieg in die „zweite Liga“ besiegelte. Acht Stunden zuvor am Morgen hatten wir zum Auftakt der Team-Konkurrenz gegen dieselbe RBB-Mannschaft noch mit 4:2 gewonnen.
Im ersten Moment der abendlichen Enttäuschung nach dem entscheidenden Match um den Verbleib in der A-Klasse der acht besten Teams lagen uns Anklänge von „Waterloo“ auf den Lippen und in den Ohren, jenem Titel also, mit dem „Abba“ 1974 den ESC gewann und für die Tischtennis-Nation Schweden eine musikalische Weltkarriere begründete. Doch schon im nächsten Moment war allen in der hr-Delegation klar: Dieser Song trifft es nicht, dieser Abstieg ist kein „Waterloo“. So ein Ergebnis, noch dazu nach engagiertem Spiel, gehört im sportlichen Wettbewerb und im sportlichen Miteinander nun mal ganz selbstverständlich dazu wie das „du“ bei allen Plaudereien, die unser Turnier in den unterschiedlichsten Dialekten stets begleiten. In der Sporthalle gern auch mal zwischen den Ballwechseln oder beim Seitenwechsel nach einem Satz. Treten wir also bei den Männer-Teams 2025 in Saarbrücken in der B-Gruppe an. Kein Problem, man könnte sich auch wieder nach oben hangeln. Hauptsache, wir sind wieder am Start beim großen Familientreffen – und freuen uns schon jetzt auf die Saarschleife.