Die Schauspielerinnen Petra Schmidt-Schaller (links) und Brigitte Hobmeier (rechts).

Am Freitag, 20. Oktober, wurde der Hessische Film- und Kinopreis 2023 in der Alten Oper in Frankfurt verliehen. Der Hessische Rundfunk (hr) vergab den Preis für die „Beste Hauptrolle“ an Schauspielerin Petra Schmidt-Schaller. Brigitte Hobmeier erhielt von der hr-Jury den Preis für die „Beste Nebenrolle“.

Petra Schmidt-Schaller bekam die Auszeichnung in der Kategorie „Beste Hauptrolle” für ihre Darstellung in der Serie „Ein Schritt zum Abgrund”. Darin spielt sie die Rolle der Ärztin, Mutter und Ehefrau Jana Hansen, die ein nur scheinbar perfektes Leben führt.

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Pressefoto Petra Schmidt-Schaller

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Die hr-Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Petra Schmidt-Schaller spielt überragend eine kluge, eigenwillige, starke und unberechenbare Frau, die sich von ihrem Ehemann hintergangen fühlt. Es geht um Ehebetrug und Kleinstadt-Verlogenheit - aber mehr noch um Verrat, den Seitensprung nicht eingestehen zu wollen. Die Handlung entwickelt sich ganz aus dem Innenleben der Betrogenen: aus ihren Ahnungen und verletzten Gefühlen, aus ihrer Wut und ihrem Hass.” Die hr-Jury weiter: „Petra Schmidt-Schaller wechselt großartig die verschiedenen Tonlagen und zeigt sich mal eiskalt, mal zutiefst verstört. Eine Frau, die sich nicht fügen will und sich auf einen wilden Rachefeldzug begibt. Zuschauerinnen und Zuschauer wissen nicht, wohin der Plot sich als nächstes bewegt und geraten in den Sog dieses Ausnahme-Psychothrillers. Mit List, Verführung und großem schauspielerischen Können zeichnet Petra Schmidt-Schaller das Porträt einer Frau, die mehr und mehr die Kontrolle über sich verliert. Durch ihr virtuoses Spiel führt sie uns eine moderne Variante des Medea-Mythos vor, der überzeugt - dank der immensen darstellerischen Kraft dieser Schauspielerin, die seit Jahren deutsche Fernsehproduktionen prägt.”

Den Preis in der Kategorie „Beste Nebenrolle” bekam Brigitte Hobmeier für ihre schauspielerische Leistung in der hr-Tatort-Produktion „Murot und das Paradies”. Darin verkörpert sie die geheimnisvolle Eva Lisinska, die Kommissar Murot auf seiner Suche nach dem Glück begleitet. Der hr-Tatort wird am Sonntag, 22. Oktober, um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Er hatte seine Premiere beim diesjährigen Filmfest in Ludwigshafen.

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Pressefoto Brigitte Hobmeier

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Die hr-Jury begründete ihre Entscheidung so: „Sie verführt nicht nur Kommissar Murot, sondern auch uns beim Zuschauen. Wir würden ihr wohl alle vertrauen, auch wenn wir wüssten, dass sich dahinter das Böse verbirgt. Brigitte Hobmeier in der Rolle der Eva Lisinska bestärkt den verunsicherten Murot bei seiner Suche nach dem wahren Glück. Er lässt sich auf ihr Angebot ein, auch wenn ihm der Weg dahin anfangs dubios erscheint.” Die hr-Jury weiter: „Im Tatort ‚Murot und das Paradies’ zieht Brigitte Hobmeier ihr Gegenüber mit ihrem Mephisto-Spiel in den Bann. Hinter ihrem weiß geschminkten, betont maskenhaften Gesicht, blitzen Augen auf und erzählen von einem Geheimnis, das wir kennenlernen wollen. Ob wir uns auf ihr Geheiß hin auch in eine Badewanne legen und uns Elektroden ans Hirn legen lassen würden? Wer weiß. In jedem Fall lässt sie die Grenzen zwischen Gut und Böse auf hypnotisierende Art und Weise verschwimmen. Ihre grandiose Bühnenpräsenz im Theater ist auch hier spürbar. Mit ihrem ebenso kraftvollen wie ausdrucksstarken Spiel wird sie für Murot zu einer Antagonistin, die niemand so schnell vergisst.

Weitere Preise

Den diesjährigen Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein erhält die Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara.

Für ihren Film „Vamos a la Playa“ gewann Bettina Blümner den diesjährigen Hessischen Filmpreis in der Kategorie „Bester Spielfilm“, dotiert mit 25.000 Euro.

Den Ensemblepreis erhielt der Cast des Films “Was man von hier aus sehen kann” von Aron Lehmann. Der Preis, verliehen von der hr-Jury, ist undotiert.

Julian Vogel wurde mit seiner Produktion „Einzeltäter Teil 3: Hanau“ in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm” ausgezeichnet. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 18.000 Euro.

„Zelle 5 – Eine Rekonstruktion” von Mario Pfeifer gewann in der Rubrik „Bester Kurzfilm”, dotiert mit 7.000 Euro Preisgeld.

Als „Bester Hochschulabschlussfilm” wurde der Dokumentarfilm „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Absolvent an der Hochschule RheinMain, ausgezeichnet. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld.

In der Kategorie „Bestes Drehbuch” nahm Kimia Eyzad Panah den Preis für das Werk „Goldfisch im Dunkeln“ entgegen. Die Gewinnerin erhält 7.000 Euro Preisgeld.

Die Hauptpreisträger des Kinopreises sind mit je 20.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet: das Mal seh’n-Kino (Frankfurt), der Filmladen Kassel und das Traumstern Kino in Lich.

Weitere Preis gewannen diese nicht gewerblichen Kinos: das Murnau Filmtheater (Wiesbaden), das Filmforum Höchst (Frankfurt), der Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt, das Kino Pupille (Frankfurt), das Kommunales Kino Weiterstadt, das naxos.Kino (Frankfurt), das KiezKino (Kassel), das Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt) und die Caligari FilmBühne (Wiesbaden).

Ausgezeichnet wurden außerdem folgende gewerbliche Kinos: das Casablanca Art House (früher Kult Kinobar, Bad Soden), die BALi-Kinos Kassel, das Harmonie (Frankfurt), das programmkinorex (Darmstadt), das Capitol Arthousekino-Center (Marburg), das Lichtspielhaus Lauterbach, das Cinéma (Frankfurt), die Kronberger Lichtspiele. Die Anerkennungen gehen an das Eldorado (Frankfurt) und den Filmklubb Offenbach.

Die ausgezeichneten Filme werden am Filmpreis-Wochenende, 21. und 22. Oktober, im Cinéma Frankfurt, in der FilmBühne Bad Nauheim, im programmkino rex in Darmstadt und im Capitol Kino in Witzenhausen gezeigt. Das Cinéma Frankfurt macht den 22. Oktober zum Filmpreis-Sonntag: Ab 11 Uhr laufen die Siegerfilme aller Kategorien.

hr berichtet am Sonntag in einer Sondersendung über die Gala

Der hr strahlt am Sonntag, 22. Oktober, um 17 Uhr online in der ARD Mediathek und um 18.30 Uhr im hr-fernsehen eine Sondersendung mit dem Titel „Hauptsache Kultur Spezial: Der Hessische Film- und Kinopreis 2023“ aus. Darin präsentiert hr-Jury-Vorsitzende und Moderatorin Cécile Schortmann die Höhepunkte der Gala und führt Gespräche mit den Preisträgerinnen und Preisträgern, mit Filmschaffenden und Kinobetreibern.

Alle Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern sowie zu den Filmen auf www.hessischerfilmpreis.de

Sebastian Hübl

Pressereferent
Sebastian Hübl
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