Aydogan Makasci

Hessen, Deutschland und die Welt – das erlebt hr-iNFO-Reporter Aydogan Makasci gerade hautnah: 14 Tage lang wird er in Istanbul für den hr und die ARD von den türkischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen berichten. Angst, brisante Themen anzusprechen, hat er keine.

Herr Makasci, wie bereiten Sie sich auf Ihren Einsatz vor? 

"Es ist nicht der erste Einsatz für mich in der Türkei. Mit vielem Grundliegendem, was die Kultur und Geschichte des Landes angeht, bin ich gut vertraut. Journalistisch wird der Aufenthalt aber meine bisher größte Herausforderung. Das Interesse an den Wahlen ist ARD-weit riesig und entsprechend wird mein Arbeitspensum und das meiner Kollegen. Die Umfragen lassen einen sehr spannenden Wahltag erwarten. Viel deutet darauf hin, dass es für Erdogan und die AKP ganz eng wird. Für mich ist jetzt vor allem wichtig, mir viel Spezialwissen rund um die Wahlen anzulesen: Welche Parteien gehen ins Rennen? Wer sind die wichtigsten Köpfe? Welche Themen werden heiß diskutiert? Das ist Wissen, das ich in den nächsten Tagen und Wochen immer wieder auf Knopfdruck abrufen muss, deshalb bin ich da sehr akribisch."

Wie kommen Sie vor Ort an Ihre Informationen?

"Ich verfolge die lokalen Medien, tausche mich mit Informanten in den Regionen aus und habe direkten Kontakt zu Organisationen und Institutionen. Leider spreche ich nicht fließend Türkisch, aber so gut, dass ich das Wichtigste verstehen und mir erschließen kann. Wenn meine Sprachkenntnisse nicht reichen, helfen die Assistenten im Studio. Das Team in Istanbul ist gut aufgestellt und eingespielt – da fällt das Arbeiten leicht, es gibt keine Anpassungsschwierigkeiten."

Ist Ihnen nach den Erlebnissen von Deniz Yücel mulmig zumute, als Journalist in der Türkei zu arbeiten und über solch ein brisantes Thema zu berichten?

"Nein, ich reise mit einem guten Gefühl in die Türkei. Als ich vor einem Jahr schon einmal vertretungsweise im Studio in Istanbul gearbeitet habe, war Deniz Yücel noch in Haft. Ich habe über seinen Fall genauso berichtet wie über Proteste der Opposition oder über eine Parade der Schwulen- und Lesbenszene – auch alles brisante Themen. Ich habe mich dabei aber keineswegs eingeschränkt gefühlt. Es ist wichtig, ohne Angst zu arbeiten, aber gleichzeitig vorsichtig zu sein."

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