Hessischer Journalistenpreis hr2-Doppelkopf und hessenschau extra ausgezeichnet

Zwei Formate des hr sind am Donnerstag, 10. Oktober, mit dem Hessischen Journalistenpreis ausgezeichnet worden: Der hr2-Doppelkopf „Am Tisch mit Said Etris Hashemi“ sowie das hessenschau extra: „Hass, Wut und Angst – Der Nahost-Konflikt bei uns.“ Prämiert wurden die besten Einsendungen zum Thema „Widerständige Demokratie in Hessen“.

Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Journalistenpreises 2024
Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Journalistenpreises 2024 Bild © Sparda-Bank Hessen eG

„In diesem Jahr wurden Beiträge gesucht, die das Engagement der hessischen Zivilgesellschaft gegen Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit und andere Formen der Ausgrenzung zum Thema haben“, heißt es in der Pressemitteilung der Sparda-Bank Hessen.

Den zweiten Platz belegte der hr2-Doppelkopf „Am Tisch mit Said Etris Hashemi“ 

Nicole Abraham (re.), Christian Sprenger (Mitte) und Knud Zilian, 1. Vorsitzender des DJV Hessen.
Nicole Abraham (re.), Christian Sprenger (Mitte) und Knud Zilian, 1. Vorsitzender des DJV Hessen. Bild © Sparda-Bank Hessen eG

Den zweiten Platz belegten Nicole Abraham (Moderation) und Christian Sprenger (Redaktion) von hr2-kultur mit der Sendung hr2-Doppelkopf „Am Tisch mit Said Etris Hashemi“, einem Überlebenden des Anschlags von Hanau“. 

„Das Doppelkopf-Gespräch hält auf überzeugende Weise die Balance von emotionaler Dringlichkeit und intensiver Beschreibung der schrecklichen Ereignissein Hanau“, urteilte die Jury. Nicole Abraham gelinge es, mit kluger Empathie ihrem Gesprächspartner gerecht zu werden. Dabei erweise sich laut Jury der hr2-Doppelkopf als hervorragendes Format für ein solch ausführliches Gespräch: „Die Sendung trägt zur Aufarbeitung des Geschehenen bei und zeigt die Notwendigkeit einer Veränderung in unserer Gesellschaft auf.“

Am 19. Februar 2020 erschießt ein Rechtsextremer in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven, weitere werden schwer verletzt. Hanau wird immer untrennbar mit dieser Gewalttat verbunden sein. In 5 Minuten und 29 Sekunden sterben: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtovic, Ferhat Unvar, Vili Viorel Paun, Fatih Saracoğlu, Kaloyan Velkov und Said Nesar Hashemi – der kleine Bruder von Said Etris Hashemi, der den Anschlag mit mehreren Schusswunden überlebt. „Man hat es akzeptiert, dass man Mensch zweiter Klasse ist“, sagt er im Gespräch.

Der dritte Platz geht an das hessenschau extra: „Hass, Wut und Angst – Der Nahost-Konflikt bei uns.“  

Leander Löwe (Mitte), Knud Zilian (li.) und Michael Weidmann, stv. Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Hessen.
Leander Löwe (Mitte), Knud Zilian (li.) und Michael Weidmann, stv. Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Hessen. Bild © Sparda-Bank Hessen eG

Den dritten Platz vergab die Jury an zwei Journalisten des hr-fernsehens. Leander Löwe und Oliver Schmid, wurden für ihr hessenschau extra „Hass, Wut, Angst – Der Nahost-Konflikt bei uns“ ausgezeichnet.

Ihr Film zeige in beängstigenden Bildern und eindringlichen Wortbeiträgen, wie sehr der gegenwärtige Nahost-Konflikt hierzulande in aggressiven gegenseitigen Vorwürfen bei Demonstrationen oder im Alltagsleben ausgetragen würde. Bis zum Zeitpunkt der Ausstrahlung am 7. Dezember 2023 im hr-Fernsehen hatte die palästinensische Seite kaum Gehör gefunden. „In überzeugender Weise kommen im Beitrag von Leander Löwe und Oliver Schmid Menschen beider Seiten mit durchdachten Kommentaren und Vorschlägen zu Wort“, begründete die Jury ihre Wahl für Platz drei.

Am 7. Oktober 2023 hat die Terrororganisation Hamas Israel angegriffen. Seit dem unvergleichlichen Anschlag tobt rund um den Gaza-Streifen ein erbitterter Krieg. Gleichzeitig machen sich viele Menschen, auch in Hessen, Sorgen um Angehörige, sowohl im Gaza-Streifen als auch in Israel. Die Autoren Leander Löwe und Oliver Schmid zeichnen ein Bild von verhärteten Fronten, emotionalisierten Debatten, tiefen Rissen und den Folgen des Nahost-Konflikts bei uns. Redaktionell verantwortet wurde das hessenschau extra von Michaela Bergholz und Fabian Kühne.

Außerdem ausgezeichnet 

Mit dem ersten Preis wurden Yagmur Ekim Cay und Gregor Haschnik für ihre Recherche zum rassistischen Anschlag in Hanau „Diese Nacht“, erschienen am 18. Februar 2023 in der Wochenendbeilage der Frankfurter Rundschau (FR7) und als Multimedia-Reportage unter fr-story.de, ausgezeichnet. Den Ehrenpreis für sein bisheriges Lebenswerk erhielt Werner Fritsch, langjähriger Leiter der Kulturredaktion der  Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA).

Weitere Informationen

Hessischer Journalistenpreis

Die Sparda-Bank Hessen eG und der DJV Hessen setzen ihre langjährige Tradition der Ehrung journalistischer Exzellenz fort und vergeben seit 2006 jährlich den „Hessischen Journalistenpreis“. Dieser prestigeträchtige Preis, dotiert mit insgesamt 10.000 Euro, würdigt die Leistungen von Journalistinnen und Journalisten, die die Bedeutung von Verantwortung und Qualität im Journalismus unterstreichen und gleichzeitig die Bedeutung regionaler Berichterstattung hervorheben.

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Quelle: Hessischer Rundfunk