Führungen durch die hr-Funkhäuser Zu Besuch beim Hessischen Rundfunk
Spannendes rund um Radio, Fernsehen, Online und die Orchester – das erfahren Sie bei Führungen durch die Funkhäuser des Hessischen Rundfunks in Frankfurt und Kassel. Neugierig geworden?
Onkel Otto, das Maskottchen des Hessischen Rundfunks, ist inzwischen selten im Einsatz. Statt des Fern-Se(h)hunds lächelt den Hessen das moderne Logo des hr zu. Nichtsdestotrotz nimmt der freundliche hr-Sonderbotschafter Besucher gern an die Flossen und zeigt Spannendes aus seinem Funk-Reich.
Alles grün: das virtuelle Nachrichtenstudio
Grasgrün überall, der Boden und die Wände rundherum – so sieht es aus im virtuellen, digitalen Fernseh-Nachrichtenstudio.
Fast einsam im Grün der Moderator oder die Moderatorin, die sich im leeren Raum bewegen, während ferngesteuerte Kameras auf sie zielen. Und Besucher wundern sich: Wo ist die Kulisse? Ob Panorama der "Hessenschau" oder Wetterkarte bei "Alle Wetter", die Bühnenbilder vieler Nachrichten- und Magazinsendungen für das hr-fernsehen und Das Erste kommen aus dem Computer. Die grüne Farbfläche wird digital aus dem Fernsehbild geschnitten und durch ein am Computer entworfenes dreidimensionales Bühnenbild ersetzt.
Fernsehen hautnah: Studio 1
Willkommen im Studio 1 des Hessischen Rundfunks: tausend Quadratmeter groß, an der hohen Decke 140 schweißtreibende Scheinwerfer, jeder bis zu sechs Kilo schwer und fernsteuerbar.
Dort werden die Rateshows des hr-fernsehens "Das große Hessenquiz", "Dings vom Dach" und "Strassenstars" aufgezeichnet und die Zuschauer erleben Fernsehen live: wie Kulissen zurechtgerückt werden, der Warm-Upper für gute Laune sorgt, Moderator und Kandidaten verkabelt werden, der Tonmeister den Soundcheck macht und wie die Bildregie den Kameraleuten letze Anweisungen gibt.
"Selbstfahrend": das hr4-Studio in Kassel
Im Studio Kassel kann man sie live bei der Arbeit sehen: die multitaskingfähigen Alleskönner im Hörfunk. Von Kassel aus sendet hr4 seit zwölf Jahren – seit knapp einem Jahr aus einem neu gestalteten hr4-Sendekomplex. Hinter großen Glasscheiben hat man freien Blick in zwei Selbstfahrerstudios – die es übrigens auch im Frankfurter Funkhaus gibt.
Besucher sehen, wie die Moderatoren nicht nur moderieren, sondern an Pulten mit Monitoren, Reglern, Tasten und Mikrofonen weite Teile der Technik selbst bedienen, neudeutsch "fahren": Sie spielen die Musiktitel, starten Berichte und Reportagen, führen Interviews und Gespräche mit Hörern, schalten zu den Nachrichten, zu Verkehrsfunk und Wetter. Wer Glück hat, kann den einen oder anderen Star beim Interview im Studio treffen.
Schall im Zickzack: der hr-Sendesaal
Wenn sich die Flügeltüren des hr-Sendesaals öffnen, dürfen sich Besucher an ihren Physikunterricht erinnern: Wie funktionierte das mit den Schallwellen? Der Saal mit rund 800 Plätzen vor der 4.500-Pfeifen-Orgel ist komplett mit kanadischem Ahornholz verkleidet, das im Zickzack in den Saal hervorspringt. So wird der Schall wie ein Pingpong-Ball selbst in die hinterste Reihe geworfen.
Wenn das hr-Sinfonieorchester oder die hr-Bigband, beide international renommiert, hier proben oder Konzertaufnahmen einspielen, kann die heruntergeklappte Polster-Bestuhlung das Publikum simulieren – ein voller Saal klingt anders als ein leerer. Unter der computergesteuerten Podiumslandschaft steckt ein hydraulisches Hubsystem, das ein Podest samt Chor aus der Unterwelt hervorzaubern kann – oder schwere Konzertflügel aus dem darunter liegenden Instrumentenkeller.