hr-Chronik 1933 bis 1945: Ein Propagandainstrument unter dem Hakenkreuz

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten werden die Landessender gleichgeschaltet. Jüdische Mitarbeiter dürfen den Hessischen Rundfunk nicht mehr betreten. Ab 1940 wird ein Einheitsprogramm gesendet.

Ein Hakenkreuz auf einer Uniform
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30. Januar 1933: Gleichschaltung der deutschen Rundfunksender

Das hr-Funkhaus in der Eschersheimer Landstraße
Das Funkhaus in der Eschersheimer Landstraße Bild © hr

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verlieren die Landessender ihre Selbstständigkeit und werden gleichgeschaltet. Der künstlerische Leiter des Frankfurter Rundfunks, Ernst Schoen, wird im März 1933 verhaftet. Nach seiner Entlassung im April 1933 geht er ins Exil nach London. Auf Druck der Nationalsozialisten scheiden kurze Zeit später auch Wilhelm Schüller und Carl Adolf Schleussner aus. Beiden wird, gemeinsam mit anderen führenden Rundfunkverantwortlichen der Weimarer Zeit, darunter auch der vorübergehend im Konzentrationslager Oranienburg internierte Hans Flesch, ein Schauprozess gemacht.

1. April 1933: Hausverbot für jüdische Mitarbeiter

Den jüdischen Mitarbeitern des Senders wird verboten, das Funkhaus zu betreten.

9. Juni 1940: Start des "Großdeutschen Rundfunks"

Es beginnt das Einheitsprogramm - lediglich am Vormittag können die einzelnen Reichssender noch eigene, regionale Programme gestalten.

20. März 1944: Frankfurt sendet aus Bad Nauheim

Das Hotel Terrassenhof in Bad Nauheim
Das Hotel Terrassenhof in Bad Nauheim Bild © hr

Das Frankfurter Funkhaus wird durch Bomben schwer beschädigt. Der Sendebetrieb geht in Notstudios weiter, die wegen zunehmender alliierter Luftangriffe bereits 1943 vorsorglich im Bad Nauheimer Hotel "Terrassenhof" eingerichtet wurden

25. März 1945: Einstellung des Programms

Die Übertragung des Reichsprogramms über den Hauptsender Frankfurt und den Nebensender Kassel wird eingestellt. Beide Sender werden von der deutschen Wehrmacht zerstört.

Quelle: Hessischer Rundfunk