Wissen und mehr, 08.-12.09.2025 Big Cities - Weltweit innovative Ideen

Die internationale Sendereihe "Big Cities" stellt innovative Beispiele für eine nachhaltige und zukunftsweisende Großstadtentwicklung vor – spannende und außergewöhnliche Projekte, die Lösungen für die wachsenden Probleme in den Weltmetropolen anbieten.

Wissen und mehr: Lissabon
Bild © picture alliance / dpa | Jan Woitas

Montag, 08.09.2025, 07:20 Uhr

Wissen und mehr: Konsum
Einen Müllberg haben Unbekannte auf der Wiese zurück gelassen. Bild © picture alliance/dpa | Paul Zinken

Monterrey: Energie aus Müll
aus: Big Cities - Weltweit
SWR 12'16''
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In der mexikanischen Millionenstadt Monterrey wird es immer schwieriger, die Tausende Tonnen Müll, die täglich produziert werden, zu entsorgen oder zu recyceln. Etwa 70 Prozent der Materialien sind wiederverwertbar wie Papier, Kunststoff oder Metall. Der Rest ist organischer Müll, von dem die Hälfte weiter genutzt werden kann. Öffentliche Behörden haben zusammen mit privaten Unternehmen ein neues Energiekonzept entwickelt: Der organische Abfall wird abgebaut und das dabei entstehende Methan genutzt, um zum Beispiel Motoren zu betreiben oder Strom zu erzeugen. Ein Beispiel, das Schule machen könnte, denn zahlreiche Millionenstädte haben mit wachsenden Müllproblemen zu kämpfen.

Porto: Pedro, der Stadtfarmer
aus: Big Cities - Weltweit
SWR 12'45''
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Pedro Rocha ist ein neuer Typ Bauer, ein "Stadtfarmer". Er ist davon überzeugt, dass eine nachhaltige Landwirtschaft in der Stadt oder am Stadtrand betrieben werden sollte, da dort der Großteil der Verbraucher*innen sitzt; außerdem können so lange Transportwege und komplizierte Vertriebsketten vermieden werden. Pedro Rocha bringt Erzeuger*innen und Verbraucher*innen zusammen, um zu erreichen, dass Obst und Gemüse gezielt angebaut und geerntet und nicht verschwendet werden. Er unterstützt die Bewohner*innen von Porto auch dabei, ihre eigenen kleinen Beete anzulegen und berät Restaurants, die frische Produkte auf die Teller bringen möchten. Pedro Rocha hat die Erfahrung gemacht, dass Menschen besser mit Nahrungsmitteln umgehen, die aus ihrer direkten Umgebung stammen und von Stadtfarmern produziert werden, die sie persönlich kennen.

Dienstag, 09.09.2025, 07:05 Uhr

Wissen und mehr: Mouraria in Lissabon
Bild © picture alliance / dpa | Manuel De Almeida

Lissabon: Stadtsanierung in Bürgerhand
aus: Big Cities - Weltweit
SWR 12'45''
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Die Stadt Lissabon geht ihren eigenen Weg, um traditionelle Stadtviertel zu bewahren, in denen sich die alteingesessene Bevölkerung immer schwerer behaupten kann. Sie hat das Modell des "Bürgerhaushalts" entwickelt, bei dem die Bürger*innen dem Stadtrat Projekte vorschlagen können, die mithilfe des öffentlichen Etats verwirklicht werden. So haben die Bewohner*innen des alten Stadtteils Mouraria zahlreiche soziale und kulturelle Projekte ins Leben gerufen, um ihr Viertel neu zu gestalten. Sie haben eine Zeitschrift gegründet, in der über wichtige lokale Ereignisse berichtet wird. Und mit einem Fado-Wettbewerb wollen sie die Fado-Musik nach Mouraria zurückholen, wo sie einst lebendig war.

Teheran: Das Schokoladentaxi
aus: Big Cities - Weltweit
SWR 14'11''
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Der Taxifahrer Mojtaba Chegini hat sich etwas Besonderes ausgedacht, um dem stressigen Großstadtverkehr von Teheran zu trotzen: In seinem Taxi reicht er Frühstück oder Schokolade und plaudert mit seinen Fahrgästen über Gott und die Welt. Mojtaba Chegini lernt viel von den Menschen, die er herumkutschiert. Er lässt sie in ein Gästebuch schreiben und hat sogar seine eigene Partnerbörse ins Leben gerufen, um Singles zusammenzubringen; denn Mojtaba Chegini hat ein Gespür für die Menschen entwickelt, die für die Dauer einer Fahrt bei ihm im Taxi sitzen. Mit viel Humor bringt er sie dazu, sich zu öffnen und von sich zu erzählen.

Mittwoch, 10.09.2025, 07:05 Uhr

Shenzhen, China (picture alliance / Xinhua News A)
Shenzhen, China Bild © picture alliance / Xinhua News A

Shenzhen: Der dichtende Kranführer
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SWR 13'16''
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Als China Ende der 1970er Jahre eine Politik der Reformen einleitete und ein wirtschaftlicher Aufschwung einsetzte, begann überall in den Großstädten des Landes ein Bauboom. So auch in der Millionenstadt Shenzhen. Zahlreiche Landarbeiter*innen strömten in die Städte. Einer von ihnen war Wang Hua. Seit fünf Jahren arbeitet der Kranführer am Bau des Shenzhen Pingan Financial Center. Tagein tagaus sitzt er alleine, in schwindelnder Höhe, in einem winzigen Führerhaus und bewegt mit dem Kran tonnenschwere Bauteile. In seinen Arbeitspausen schreibt der 50-jährige Wang Hua Gedichte. Ihn beschäftigt die Frage, wie seine Zukunft aussehen wird, ob er später einmal in Shenzhen bleiben oder zu seiner Familie aufs Land zurückkehren wird.

Lyon: Das vertikale Dorf
aus: Big Cities - Weltweit
SWR 12'53''
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In der französischen Großstadt Lyon wollten Antoine, Xavier, Marielle und Lisa - unabhängig voneinander - weg vom konventionellen Wohnen. Ihr Wunsch: ein Minimum an ökologischen Standards, ein bisschen Grün drum herum, etwas Komfort, ohne zu übertreiben, lebendige Beziehungen zu ihren Nachbarn. In Lyon gab es das nicht. Deshalb taten sie sich mit Menschen zusammen, die die gleichen Vorstellungen haben. Gemeinsam entwarfen sie das vertikale Dorf, in dem sie heute zu Hause sind - eine Wohnanlage, die das Dorfleben in die Großstadt Lyon holt, Gemeinschaft bietet statt Anonymität.

Donnerstag, 11.09.2025, 07:05 Uhr

Wissen und mehr: Paris
Bild © picture alliance/dpa/AFP | Miguel Medina

Paris: Dachgärten in der Metropole
aus: Big Cities - Weltweit
SWR 13'00''
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Speise-Kürbisse, Zucchini und Paprika auf den Dächern von Paris? Die Initiative "Gemeinschaftsgärten" macht es möglich. Aber hoch oben gedeiht nicht nur Gemüse, sondern auch das "Miteinander". Die Sozialarbeiterin Valérie Navarre koordiniert die Initiative, in der alle willkommen sind - ob Rentner, Künstlerin, Studenten, Sozialhilfeempfänger oder Menschen mit Behinderung. Über das gemeinsame Gärtnern hinaus sind die Dachgärten ein Ort, an dem sich die Leute begegnen, austauschen und gemeinsam Erfahrungen sammeln können.

Mexiko City: Wasser für alle
aus: Big Cities - Weltweit
SWR 11'56''
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Mexiko City erlebt eine dramatische Wasserkrise. Die Stadt hat einen Tagesverbrauch von fast drei Milliarden Litern - viel zu viel für eine verantwortungsvolle Stadtplanung. Das hat die Initiative "Isla Urbana" auf den Plan gerufen. Sie hat eine spezielle Technik entwickelt, um für einen nachhaltigeren Umgang mit Wasser in der Millionenstadt zu sorgen. Ihr Konzept: Regenwasser-Gewinnung mit Wassertanks. So kann Regenwasser, das bisher in den Abwasserkanälen landet, gesammelt und in den Haushalten und öffentlichen Gebäuden der Stadt genutzt werden. Innerhalb kurzer Zeit konnte die Organisation große Erfolge verzeichnen: Sie hat Wasser in Bezirke gebracht, die nicht an die städtische Wasserversorgung angeschlossen sind und zahlreiche Wassertank-Anlagen in einkommensschwachen Haushalten installiert.

Freitag, 12.09.2025, 07:05 Uhr

Rio de Janeiro: Favela
aus: Big Cities - Weltweit
SWR 13'29''
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Regina Tchelly hat die Initiative "Öko-Favela" gegründet. Sie will den Menschen in den Favelas beibringen, ihre Nahrungsmittel optimal zu nutzen und sich gesund zu ernähren. Mit ihrem Programm reist sie durch ganz Brasilien und mischt mit viel Energie und Humor ganze Viertel auf.

Ein Flugzeug fliegt auf Bogota zu. (picture alliance/dpa/colprensa)
Ein Flugzeug fliegt auf Bogota zu. Bild © picture alliance/dpa/colprensa

Bogotá: Kampf dem Stau
aus: Big Cities - Weltweit
SWR 12'44''
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In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá sind täglich knapp zwei Millionen Fahrzeuge unterwegs. 75 Prozent davon sind Privatwagen. Tausende Menschen verbringen täglich mehrere Stunden im Verkehrsstau. Eine Gruppe von Studierenden entwickelt jetzt ein umweltfreundliches Elektroauto, das zum Carsharing eingesetzt werden soll. Doch vor allem geht es ihnen darum, die Menschen anzuregen, ihre Gewohnheiten zu hinterfragen und ihr Bewusstsein für ökologische Alternativen zu schärfen. Denn viele Einwohner*innen von Bogotá weigern sich standhaft, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

Quelle: Hessischer Rundfunk