Wissen und mehr, 02.-06.09.2024 Das Römer-Experiment (Latein / Deutsch )
Kann man in Sandalen ein Weltreich erobern? Wie sicherten die Römer ihre Grenzen? Was ging im römischen Heer vor sich? Die Sendereihe "Das Römer-Experiment" taucht in die damalige Lebenswelt ein.
Die Sendereihe des SWR erforscht mit Hilfe aufwändiger 3D-Rekonstruktionen und archäologischen Experimenten, wie die Römer die germanischen Provinzen prägten und welche Spuren davon heute noch erhalten sind. Alle vorgestellten Beiträge sind auf Deutsch und Latein verfügbar. So bekommen Schüler*innen einen ganz neuen, motivierenden Zugang zu Sprache und Geschichte, Kultur und Alltagswelt der Römer.
Montag, 02.09.2024, 07:20 Uhr
Experimentum Romanum
De cibo Romanorum
SWR 14'59''
zum Beitrag in der ARD Mediathek
Das Römer-Experiment
Was kocht man bei den Römern?
SWR 14'58''
zum Beitrag in der ARD Mediathek
Wie schmeckte das Essen bei den Römern? Und was haben sie überhaupt gegessen? Zur Beantwortung dieser Fragen wurden drei Spezialisten ins Fernseh-Kochstudio geladen, die sich den unterschiedlichen Themengebieten rund um die römische Ernährung verschrieben haben. Gastgeber und Chefkoch ist Horst Lichter, der nach original römischen Rezepten ein dreigängiges Menü bereitet, das von den Gästen, Althistorikern und Archäologen, nach heutigen Geschmackskriterien bewertet wird. Die Experten im Studio werden im Film, aber auch bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit begleitet. So zeigen die bei Ausgrabungen gesicherten Küchenabfälle, was bei den Römern auf den Tisch kam, das Studium alter römischer Rezeptbücher, wie die Speisen zubereitet wurden und die Ausgrabungen der Villa Rustica in Hechingen-Stein, wie und was in den germanischen Provinzen damals angebaut wurde.
Dienstag, 03.09.2024, 07:05 Uhr
Experimentum Romanum
De aedificiis Romanis
SWR 14'39''
zum Beitrag in der ARD Mediathek
Das Römer-Experiment
Wie bauen die Römer?
SWR 14'48''
zum Beitrag in der ARD Mediathek
Heute sieht die Landschaft in der Eifel fast ordentlich aus, flurbereinigt. Trotzdem bekommt man nur aus der Luft einen guten Überblick über Berge, Täler, Flüsse, Wälder und Wiesen. Die Möglichkeit dieser Perspektive hatten die Römer nicht. Sie mussten sich vom Boden aus orientieren, konnten mal einen Berg erklimmen. Umso erstaunlicher ihre bautechnischen Meisterleistungen - zum Beispiel die Wasserleitung von der Eifel nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium, dem heutigen Köln. Über 95 Kilometer weit lieferte sie mineralreiches Quellwasser aus der nördlichen Eifel, circa 20.000 Kubikmeter am Tag. Der Film begleitet das Team um Alexander Zimmermann bei seinen Versuchen, mit rekonstruierten Vermessungsgeräten der römischen Vermessungs- und Baukunst auf die Spur zu kommen. Dabei wird nicht nur der Bau einer Wasserleitung in den Blick genommen: Man erfährt, wie man die normierten Grundrisse für römische Siedlungen, die sogenannten Insulae, vermaß oder wie das typische Wohnhaus der einfachen Römer, das Streifenhaus, gebaut wurde.
Mittwoch, 04.09.2024, 07:05 Uhr
Experimentum Romanum
De gladiatoribus
SWR 14'59''
zum Beitrag in der ARD Mediathek
Das Römer-Experiment
Wie wird man Gladiator?
SWR 14'59''
zum Beitrag in der ARD Mediathek
Wie wird man Gladiator? Und wie entbehrungsreich und gefährlich war so ein Gladiatorenleben? Um das herauszufinden, starten Studierende der Universität Regensburg unter Leitung von Dr. Josef Löffl einen Selbstversuch: Ein halbes Jahr lang trainieren, kämpfen und leben sie wie Gladiatoren zu römischer Zeit. Höhepunkt ist ein sechswöchiges Camp im antiken Carnuntum bei Wien. Nicht nur Alltag und gesellschaftliche Stellung der Gladiatoren werden hier eindrücklich rekonstruiert. "Brot und Spiele" - unter diesem Motto wird auch die Bedeutung der Gladiatoren-Kämpfe für die römische Gesellschaft in den Blick genommen.
Das historische Experiment - wie auch der Film - geht der Frage nach, was in römischer Zeit die Faszination dieser Spiele um Leben und Tod ausmacht. Sie scheinen auch heute noch von besonderem Reiz zu sein, wie der Erfolg des Kinofilms "Gladiator" zeigt. Der Alltag eines Gladiators ist dagegen nicht immer so spektakulär.
Donnerstag, 05.09.2024, 07:05 Uhr
Experimentum Romanum
De mercatura Romana
SWR 14'50''
zum Beitrag in der ARD Mediathek
Das Römer-Experiment
Wie funktioniert die römische Wirtschaft?
SWR 14'54''
zum Beitrag in der ARD Mediathek
In den Wäldern Germaniens wurde vor 2000 Jahren gerodet, was das Zeug hielt. Holz brachte gutes Geld und die Abnehmer verlangten nach immer mehr. Diese Abnehmer saßen in den römischen Provinzen an Rhein und Donau, sie betrieben Keramik-Manufakturen, große Bäderanlagen oder verarbeiteten im großen Stil Metall. Dazu brauchte man jede Menge Energie und Rohstoffe. Der Ressourcen-Hunger der Römer war enorm. Wie groß er war und was dieser über das römische Wirtschaften vermuten lässt, das wollen Archäologen mit einem Experiment ermitteln.
Ihre Frage: Wie viel Holz benötigte man damals, um ein Kilogramm Eisen zu produzieren? Neben dem Experiment, das eindrucksvoll nacherleben lässt, wie einfach, aber effektiv römische Rohstoff-Erzeugung war, zeigt der Film auch, welche Handelsbeziehungen die Römer mit ihren germanischen Nachbarn pflegten. Und auch bei den Römern ist Geld, das "Schmiermittel", das die Wirtschaft am Laufen hält. Mit einer kleinen Besonderheit: Ein einheitliches Währungssystem, wie es die Römer reichsweit eingeführt haben, kennen wir in Europa erst wieder seit der Einführung des Euro...
Freitag, 06.09.2024, 07:05 Uhr
Experimentum Romanum
De religione Romana
SWR 14'56''
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Das Römer-Experiment
Woran glauben die Römer?
SWR 14'57''
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Woran glaubten die Römer? Und vor allem wie? Beteten sie wie wir heute? Das herauszufinden, ist nach 2000 Jahren gar nicht mehr so einfach. Deshalb hat sich der Althistoriker und Religionswissenschaftler Wolfgang Spickermann von der Universität Erfurt zusammen mit einer Gruppe Studenten vorgenommen, die antiken Schriftquellen (Cicero, Cato der Ältere, Lukian) nach den religiösen Praktiken der Römer zu durchforsten. Damit aber nicht genug: Die Gruppe hat die Zeremonien dann auch real durchgespielt. Ort der Handlung war der rekonstruierte Tempelbezirk von Tawern, der dem Gott der Reisenden und der Händler, dem Merkur, geweiht war.
In der Folge erfahren wir, wie wichtig den Römern Götterzeichen und die Verehrung ihrer Götter waren. Aber nicht nur ihrer eigenen Götter: Sie nahmen auch Götter eroberter Völker in ihren Pantheon auf. Doch mit dieser Toleranz war Schluss, sobald die Anerkennung ihres "göttlichen" Kaisers und die bestehende Himmelsordnung in Frage gestellt wurden.