Gesetzestext zur Freiheit von Presse und Rundfunk

Welche Rechte waren in der Verfassung der DDR verankert? Warum steht die B96 für Freiheit, Sehnsucht und Heimat? Und was antworten hessische Schülerinnen und Schüler, wenn man ihnen folgende Frage stellt: Wo sind eure alltäglichen Orte der Freiheit?

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Teacher's Snack: Erkämpfte Freiheit und Freiheitsgefühl

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Montag, 28.03.2022, 07:20 Uhr

Volksaufstand 1953 in der DDR (picture-alliance / akg-images)

Bürgerrechte in der DDR
Kampf um Meinungsfreiheit
RBB 29'17''

Auch nach dem Ende der DDR fehlt es vielen jungen Deutschen an elementaren Kenntnissen über den Staat, den Günter Grass eine „kommode Diktatur“ nannte. Die Verfassung der DDR wies durchaus Bürgerrechte auf, die sich auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland finden. Doch die Verfassungswirklichkeit sah grundlegend anders aus. In den Gebieten, die über 40 Jahre lang dem staatlichen Modellversuch „Sozialismus“ ausgesetzt waren, werden die Grundrechte wie Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit oder Versammlungsfreiheit heute wie selbstverständlich wahrgenommen. Viele Pressionen und Unterdrückungsmaßnahmen des SED-Staates sind aus dem allgemeinen Bewusstsein verschwunden. Manches wird im Nachhinein sogar nostalgisch verklärt. Die Reihe „Bürgerrechte in der DDR“ will anhand konkreter Freiheitsrechte, die oft mit den allgemeinen Menschenrechten identisch sind, die DDR-Realität nachzeichnen. Dabei kommen auch Zeitzeugen zu Wort.

Dienstag, 29.03.2022, 07:20 Uhr

Gegner von einst
aus: Gott und die Welt
Wiedersehen nach 25 Jahren
RBB 29'04''

Im revolutionären Herbst '89 waren sie knapp 20 Jahre alt und standen sich als Gegner an der Berliner Gethsemanekirche gegenüber: Frank Ebert gehörte zur Oppositionsbewegung. Riccardo Barkawitz war bei den "bewaffneten Organen". Während Frank Ebert nach dem Mauerfall die neue Freiheit genoss, brach Riccardo Barkawitz' Welt zusammen. 25 Jahre später begegnen sie sich zum ersten Mal auf Augenhöhe.

Mittwoch, 30.03.2022, 07:20 Uhr

Die Bundesstraße 3, eine Deutsche Traumstraße

Die B96 - Legendäre Fernstrasse
Teil 1

MDR 29'41''

Sie steht für Freiheit, Sehnsucht und Heimat – 520 Kilometer lang, führt sie einmal quer durch den Osten Deutschlands und ist inzwischen stolze 83 Jahre alt. Eine Straße, die zu DDR-Zeiten F96 hieß, sie verbindet Menschen, Orte und Abenteuer zwischen Zittau in Sachsen und Sassnitz auf Rügen.
„Die B96 – Legendäre Fernstraße“ erzählt in zwei Teilen nicht nur Asphaltgeschichte, sondern blickt links und rechts auf Region, Landschaft und Menschen, die zu einem Zwischenstopp einladen.
Wie Ludwig Jatzwauk und Wolfgang Wittrien aus Königswartha in Sachsen. Die beiden lassen sich vom Fortschritt nicht beeindrucken, weder in Punkto Streckenführung noch bei den PS unter ihrer Motorhaube. Alle vier Jahre bringen die Männer vom Oldtimer-Club Feuerfest Wetro an die 300 Oldtimer auf die Straße, zu einer ganz besonderen Rallye von Zittau bis Sassnitz. Das erste Mal organisierten sie die Tour kurz vor der Wende, im Sommer 1989. Schon allein die Organisation des kühnen Vorhabens auf der längsten Fernstraße der DDR war damals ein Abenteuer.
Es geht weiter die B96 gen Norden, am Berg Kottmar pflegt Christfried Heinrich als Leiter des Heimatmuseums voller Hingabe die Traditionen seiner Region und sorgt dafür, dass sie neuen Aufwind erfährt. Das Highlight, welches Jahr für Jahr mehr Besucher anlockt: Der Eibauer Bier- und Traditionszug, ein riesiges Volksfest. Dafür müssen drei Kilometer der B96 komplett gesperrt werden.
Weiter geht es Richtung Bautzen. Die Band SILBERMOND lebt zwar seit Jahren in Berlin, stammt aber aus der Region. In ihre sächsische Heimat geht es immer noch über die Bundesstraße 96. Und dieser ganz besonderen Straße hat die Band sogar eine musikalische Liebeserklärung geschrieben.

Donnerstag, 31.03.2022, 07:20 Uhr

Die B96 - Legendäre Fernstrasse
Teil 2

MDR 29'35''

Im zweiten Teil geht es weiter mit den besonderen Geschichten der Fernstraße 96 und ihren Protagonist*innen.

Freitag, 01.04.2022, 07:20 Uhr

Grafik

Orte der Freiheit
hr 19'00''

30 Jahre nach dem Mauerfall haben wir hessische Schülerinnen und Schülern gefragt: Wo sind eure alltäglichen Orte der Freiheit in Hessen? Viele haben uns dazu kurze Videos geschickt.

Häftling der Stasi: Peter Rüegg
aus: Meine Geschichte
SWR 14'30''

Peter Rüegg wurde 1933 in Westberlin geboren. Er zog 1948 wegen eines Lehrstellenangebots nach Ostberlin. Als Jugendlicher wurde er Mitglied der Freien Deutschen Arbeiterjugend (FDJ). Peter Rüegg wollte die DDR aus Überzeugung unterstützen. 1953 folgte er einem Aufruf zum freiwilligen Waffendienst und meldete sich als Freiwilliger beim Kreisamt. Peter Rüegg verpflichtete sich für drei Jahre zum Dienst bei der Grenzpolizei der DDR. 1956 wurde er Unterleutnant und war an verschiedenen Dienststellen als stellvertretender Kompanieführer tätig. Er war in dieser Funktion auch für politische Schulungen der Grenzsoldaten zuständig. Sowohl der Arbeiteraufstand 1953 als auch der Ungarnaufstand 1956 ließen bei Peter Rüegg erste Zweifel an der Politik der DDR aufkommen. Auch innerhalb des DDR-Militärs blieben die Reaktionen der DDR-Führung und des Eingreifens der Sowjetunion nicht ohne Folgen: Viele Soldaten flüchteten aus der DDR in den Westen. Das Ministerium für Staatssicherheit reagierte darauf mit verstärktem Druck und mit demonstrativen Verhaftungen von angeblich Verantwortlichen. Im Sommer 1959 wurde Peter Rüegg vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) verhaftet. Peter Rüegg glaubt, dass an ihm mit falschen Beschuldigungen ein Exempel statuiert werden sollte. Der Vorwurf lautete auf angebliche Verherrlichung des Faschismus, Diffamierung der Sowjetarmee und Teilnahme an illegalen Versammlungen. Er wurde in Hohenschönhausen inhaftiert. Peter Rüegg berichtet über die beklemmende Situation während der Haft sowie über die willkürlichen Vernehmungsmethoden, die in der Forderung gipfelten, die Todesstrafe zu verhängen. Mielke persönlich, der Minister für Staatssicherheit, milderte es in „lebenslänglich“ ab. Wundersamer weise wurde er dann 1960 nach monatelangen Verhören zu sieben Jahren Haft verurteilt – selbst die sonst willfährige DDR-Justiz hatte wohl erkannt, wie dünn die Vorwürfe gegen Peter Rüegg waren. 1963 wurde er im Zuge einer Amnestie entlassen.