"Orange the world" hr unterstützt UN-Aktion: Gewalt gegen Frauen stoppen
"Stopp! Kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen!" So steht es auf den orangefarbenen Bänken vor dem Funkhaus sowie in der Goldhalle und vor der hr-Kantine. Der hr beteiligt sich seit dem 25. November an der weltweiten UN-Aktion "Orange the world" gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Mit den Bänken verbindet sich ein Appell an Gäste und Mitarbeitende: Nehmt Platz. Schaut genau hin, solidarisiert euch mit den Opfern und sagt "Stopp!“ Denn: Es passiert jeden Tag und überall. Vielleicht auch im eigenen Umfeld.
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“Gießen: Vater missbraucht zwölfjährige Tochter und schwängert sie”
“Frankfurt: Mann attackiert Frau im Café mit Rasierklinge”
“Lampertheim: Getötete Joggerin - Polizei sucht nach zwei Männern”
“Urteil in Frankfurt: Kein Sorgerecht für Vater nach Gewalt gegen Mutter”
“Hochschule Darmstadt erinnert an Femizid von Büsra G.”
Nur ein paar Meldungen von hessenschau.de, willkürlich gegoogelt an einem Novembertag. Was man sich bei vielen solcher Gewalttaten dazu denken muss: die teils jahrelangen Qualen der Frauen und Mädchen, ihre Angst, ihre Hilflosigkeit. Und dazu all die Fälle, die es gar nicht erst zur Anzeige oder in die Titelzeilen schaffen: körperliche und seelische Gewalt, Missbrauch oder Bedrohungen, die tagtäglich passieren, vielleicht nebenan, vielleicht sogar im eigenen Bekannten- oder Familienkreis.
Engagiert bei weltweiter UN-Kampagne
Der hr sagt “Stopp!” und will aufmerksam machen auf die in der Gesellschaft allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Auch in diesem Jahr beteiligt sich der hr an der UN-Kampagne “Orange the World”, die seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen hinweist: vom 25. November an, dem Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen, bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, ist die Signalfarbe Orange an vielen Orten zu sehen: an farbig angestrahlten Gebäuden, an Fahnen wie auch vor dem Funkhaus gehisst und vieles mehr. “Orange the world” ist seit 2008 Teil der "UNiTE to End Violence against Women"-Kampagne des UN-Generalsekretärs, die von UN Women durchgeführt wird.
Gäste und Mitarbeitende angesprochen
Im hr-Funkhaus sind es vier knallorangene Bänke, die draußen vor dem Haupteingang stehen sowie in der Goldhalle und vor dem Kasino. Auf ihnen der Schriftzug: “Stopp! Kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen”. Mit der Aktion - initiiert von der Beauftragten für Gleichstellung im hr Nadja Götz - verbunden ist ein Appell an Gäste und an alle Mitarbeitenden: Nehmt Platz, seid aufmerksam und schaut hin, seid an der Seite der Opfer und helft. hr-Intendant Florian Hager unterstützt die Aktion. Auf den Screens am Eingang und auf Plakaten können Gäste und Mitarbeitende lesen, warum sie wichtig ist:
Gewalt gegen Frauen geht alle an
Gewalt gehört für viele Frauen und Mädchen zum Alltag: Sie erleben und fürchten verschiedene Formen psychischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt, von sexualisierten Sprüchen bis hin zu Vergewaltigung und Femizid. In den meisten Fällen sind die Täter Männer. Meist sind es die Partner oder Ex-Partner, oft auch Familienangehörige oder Bekannte. Partnerschaftsgewalt ist die häufigste Gewaltform. Es beginnt meist mit verbalen Bedrohungen, was anfangs oft nicht als Gewalt erkannt wird, und eskaliert in einer Gewaltspirale, die in roher Gewalt, in Qualen, Prügel, Missbrauch oder Mord endet.
Die UN Women Deutschland betont: “2023 wurden 155 Frauen von ihrem (Ex-)Partner getötet. Ihr Tod wäre vermeidbar gewesen: durch Gewaltprävention, Täterarbeit, umfassende Schutz- und Hilfsangebote, Zugang zur Justiz und Aufklärung.” Und durch mehr Aufmerksamkeit.