Manfred Krupp

Was beschäftigt den Intendanten des Hessischen Rundfunks? In der aktuellen Ausgabe des hr-journals äußert sich Manfred Krupp zu Social Bots, Meinungsbildung und Glaubwürdigkeit.

Mich beschäftigt schon seit längerem das Thema "Social Bots". Es geht um Roboter, die automatisiert in den Sozialen Netzwerken kommunizieren und Inhalte verbreiten. "Social Bots" sollen im amerikanischen Wahlkampf eine Rolle gespielt haben und bei der Entscheidung, ob Großbritannien aus der EU austritt. Wie groß der Einfluss dieser manipulierenden Meinungsroboter tatsächlich ist, ist bislang schwer einzuschätzen. Warum sie mich beunruhigen? Sie können beispielsweise das Vorherrschen einer Meinung vortäuschen, die tatsächlich nur von einer Minderheit vertreten wird. Oder Ansichten mit gezielt ausgewählten Informationsschnipseln verstärken. Es ist schwer, eine gesellschaftliche Diskussion zu führen, wenn man den Wert der zugrunde liegenden Informationen nicht mehr einschätzen kann. Aus diesem Grund finde ich Schüler-Projekte wie "#95neueThesen" so wichtig, mit denen wir als öffentlich-rechtlicher Sender die Medienkompetenz junger Menschen schulen (hr-journal, Seite 12). Aus diesem Grund finde ich auch den journalistischen Qualitätsanspruch unerlässlich. Hinter unseren Informationen stecken Journalisten, die Fakten überprüfen. Die zunehmend auch ihr Arbeitsweisen und Zweifel offenlegen wie bei der schwer zu recherchierenden hr-iNFO-Reihe "Cybercrime" (hr-journal, Seite 9). Den Wert einer Information einschätzen zu können, wird in der digitalen Welt immer wichtiger. Schreiben Sie uns gerne dazu: hr-Journal@hr.de.

Manfred Krupp,
Intendant des Hessischen Rundfunks

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