Aktionswoche #SchuleFürPressefreiheit – vom 5. bis 9. Mai in Hessen
„Fake News“, „Gefahren im Netz“ oder „Presse- und Meinungsfreiheit“: Zu diesen und weiteren Themen traten Medienexpertinnen und -experten mit etwa 630 Schülerinnen und Schülern während der Aktionswoche #SchuleFürPressefreiheit in ganz Hessen in den Dialog. Der Anlass war der Internationale Tag der Pressefreiheit. Die Workshops fanden vom Montag, 5. Mai, bis Freitag, 9. Mai, statt.
Die Angebote für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse wurden während der Unterrichtszeit durchgeführt – entweder als Online- oder Präsenz-Angebot in der eigenen Schule oder als Exkursion in ein Medienhaus. Alle Lehrkräfte hatten die Möglichkeit, sich mit ihrer Lerngruppe auf die kostenfreien Angebote zu bewerben.
Die Aktionswoche #SchuleFürPressefreiheit wird unterstützt vom Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen und der Hessischen Lehrkräfteakademie. Beteiligt sind das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum (DFF), die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Hessische Landeszentrale für politische Bildung, die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA), der Hessische Rundfunk, HIT RADIO FFH, Journalismus macht Schule e.V. und die Medienanstalt Hessen mit ihren Medienbildungszentren Nord und Süd.
Programm-Höhepunkte einzelner Partner aus der Aktionswoche
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Ein besonderes Highlight der Schulbesuche im Tower der F.A.Z. war das Redaktionsgespräch mit Philipp Krohn, das sich intensiv mit dem Podcast „Hoss und Hopf“ und der Verbreitung von Verschwörungstheorien auseinandersetzte. Die Schülerinnen und Schüler diskutierten zudem, wie Pressefreiheit in der Praxis gelebt wird und welche Herausforderungen dabei auftreten – insbesondere im Kontext von Meinungsvielfalt und journalistischer Verantwortung.
Es ergaben sich im Gespräch mit der Schulklasse relevante Anknüpfungspunkte, um über die Rolle der Medien in einer demokratischen Gesellschaft nachzudenken. Die Schülerinnen und Schüler brachten ihre Fragen und Ansichten in den Austausch ein.
Hessische Landeszentrale für politische Bildung
Schülerinnen und Schüler mit begleitenden Lehrkräften konnte die Hessische Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) in Wiesbaden zu ihren Workshops begrüßen. Anhand von Beispielen aus dem Internet und den eigenen aktuellen Erfahrungen als Chefreporter bei der Kölnischen Rundschau verdeutlichte Frank Überall im engen Austausch mit den Schülerinnen und Schülern zum einen die Herausforderungen, aber auch Chancen im Umgang mit Informationen aus der Social-Media-Welt. Zum anderen betonte er, wie wichtig gerade in der heutigen Zeit eine seriöse quellenbasierte journalistische Arbeit für die Vermittlung von Nachrichten und Informationen sei.
Hessischer Rundfunk
Einer der Höhepunkte im Angebot des hr war der Workshop „Gendern verboten? Chancen und Grenzen der Pressefreiheit” im Studio Wiesbaden. Am Beispiel dieses Themas wurde den Jugendlichen die journalistische Arbeit im Landtagsstudio aufgezeigt, mit allen internen Abläufen, Recherchen und Diskussionen. In eigenen Instagram-Stories und Radiotalks konnten die Jugendlichen das Gelernte direkt anwenden. Bearbeitet wurden dabei unter anderem die Fragen: Wodurch wird Pressefreiheit in Deutschland bedroht? Und kann die Landesregierung dem hr verbieten, Gendersternchen zu verwenden? Die hr-Landtagskorrespondentinnen Leonie Rosenthal und Christiane Schulmayer hatten Schülerinnen und Schüler der Klasse 9D der Helmholtzschule Frankfurt zu Gast. Sie lernten den Medienraum des Landtags, in dem sonst Pressekonferenzen stattfinden, kennen und das hr-Landtagsstudio inklusive eines Studios für Live-Berichterstattung.
HIT RADIO FFH
Der FFH-Faktencheck ist ein regelmäßiges Angebot der FFH MEDIENGRUPPE, das auch in der Aktionswoche #SchuleFürPressefreiheit Schülerinnen und Schülern aus ganz Hessen angeboten wurde.
Wie unterscheide ich echte von gefälschten Nachrichten? Beim „FFH-Faktencheck – Fake News sicher erkennen“ zeigen das die FFH-Nachrichtenprofis in einem interaktiven Workshop. Mit praktischen Beispielen und unterschiedlichen Techniken lernen die Teilnehmenden, wie sie echte Nachrichten identifizieren und Falschinformationen aufdecken können. Dies ist eine immer wichtiger werdende Fähigkeit in den aktuellen Zeiten, in denen Fake News und erfundene Inhalte vor allem in den sozialen Medien allgegenwärtig sind. Verantwortungsbewusst mit Informationen umzugehen und zu hinterfragen, was wahr ist und was nicht, ist ein Ziel des „FFH-Faktenchecks“ und damit der Medienkompetenzförderung der FFH MEDIENGRUPPE. Zusätzlich bietet das Angebot die Möglichkeit, eine Senderführung durch das multimediale Funkhaus zu machen und unter anderem in die modernen Sendestudios von HIT RADIO FFH, planet radio und dem 80er-Radio harmony zu blicken, Moderatorinnen und Moderatoren persönlich kennenzulernen.
Journalismus macht Schule e.V.
Ein besonderes Highlight der Aktion war das „Ost-West-Gespräch“ mit der Nachrichtenmoderatorin und Journalistin Charlotte Maihoff. Daran nahmen Schülerinnen und Schüler der Helmut-Schmidt-Schule aus Usingen (Hessen) und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Magdeburg (Sachsen-Anhalt) teil. In einem lebendigen Austausch stellten die interessierten Jugendlichen Fragen zu Themen wie Pressefreiheit, Strategien gegen Desinformation und dem Vertrauen in Medien. Gerade der Ost-West-Kontext verlieh dem Gespräch eine besondere Tiefe: Unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven aus beiden Teilen Deutschlands führten zu spannenden Impulsen und einem offenen Dialog über Demokratie und Medienvertrauen.
In der Aktionswoche fanden darüber hinaus Schulgespräche mit dem Journalisten und Produzenten Khesrau Behroz sowie ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo statt.
Medienanstalt Hessen
„Fake it yourself“ – unter diesem Motto setzten sich Schülerinnen und Schüler der Lernwerkstatt Offenbach am 6. Mai intensiv mit dem Thema Desinformation auseinander. Gemeinsam nahmen sie an einem ganztägigen Workshop im Medienbildungszentrum Süd der Medienanstalt Hessen teil.
Medienpädagogisch angeleitet lernten die Jugendlichen, wie sich durch den gewählten Filmschnitt innerhalb kürzester Zeit irreführende Inhalte und gezielte Falschinformationen erstellen lassen. Ergänzend dazu vermittelte eine Referentin der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) anschaulich, wie Desinformation strategisch eingesetzt werden kann, um öffentliche Meinungen zu manipulieren und demokratische Prozesse zu untergraben.
Pressereferent
Sebastian Hübl
Telefon: +49 (0)69 155 3789
E-Mail: sebastian.huebl@hr.de