Hinter den Kulissen einer Hörspielproduktion im hr Teil 2: Die Besetzung – Arne Köhler
Wenn im hr Hörspiele produziert werden, sind verschiedene Profis gefragt. So wie bei der aktuellen Produktion "Northanger Abbey", die an Ostern bei hr2-Kultur zu hören sein wird. In einer vierteiligen Serie stellen wir die Personen vor, die an der Produktion mitgearbeitet haben. Arne Köhler berichtet im zweiten Teil, worauf es bei der Besetzung der Rollen ankommt.
In der Hörspielredaktion des Hessischen Rundfunks werden ständig neue Ideen entwickelt und gemeinsam mit Autoren und Regisseuren zu fertigen Skripten verarbeitet. Wenn dieser Schriftteil steht, kommt Arne Köhler ins Spiel. Er ist für die Besetzung des Hörspiels verantwortlich. Wie leicht oder schwer es ist, die passenden Stimmen zu einem Skript zu finden, hänge von zwei Faktoren ab, sagt der studierte Theaterwissenschaftler: "Manche Regisseure haben ganz konkrete Vorstellungen, wie die Rolle klingen soll, andere gar nicht." Daneben komme es vor allem auf die eigene Vorstellung der Rollen an. Herauszufinden, wer zu dieser passen könnte, kann dann schon eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen: Recherchieren, Hörspiele hören, Showreels – also Demoaufnahmen – anschauen, all das gehört für Arne Köhler zum Alltag.
Auch der Charakter ist entscheidend
Bei der Auswahl der Schauspieler sei nicht nur die Stimme wichtig: "Auch der Typ ist entscheidend, der Mensch, der dahinter steckt." Außerdem müsse man die organisatorischen Hintergründe bedenken: "Für die größeren Rollen laden wir Schauspieler aus dem ganzen deutschsprachigen Raum ein, kleinere besetzen wir aus dem Frankfurter Umland. Auch hier gibt es ganz vorzügliche Sprecher, die große Rollen bei uns spielen."
So wenig wie möglich aus-x-en
Rund zwei Monate dauere das Puzzlespiel im Durchschnitt, bis man schließlich alle Schauspieler beisammen habe, und mit der Planung der Produktion beginnen könne. Da steht für Arne Köhler dann zuerst die Einteilung der Bestellzeiten an – also die, in denen die Schauspieler in den hr kommen, um ihren Text einzusprechen. "Das Ziel ist es, so wenig wie möglich auszu-x-en." Das sagt man, wenn man Teilnehmer eines Dialogs nicht gemeinsam zur Aufnahme bestellen kann. Zusammen aufzunehmen sei immer besser, weil es im Hörspiel harmonischer klingt. Dass sich dieser Aufwand lohnt, ist deutlich zu erkennen, wenn die Sprecher des Liebespaares der aktuellen Produktion "Northanger Abbey" gemeinsam ihre Szene einsprechen. Mehr dazu im nächsten Teil der Serie "Hinter den Kulissen einer Hörspielproduktion".